Premier Paroubek will mit Präsident Klaus über die Versöhnungsgeste sprechen

Premier Jirí Paroubek hat vor, mit Präsident Václav Klaus zusammenzutreffen, um ihre Standpunkte zur erwogenen Geste gegenüber den sudetendeutschen Widerstandskämpfern zu erläutern. Die von Paroubek geplante Ehrung für sudetendeutsche Widerstandskämpfer hat am Donnerstag in Prag zu einer scharfen innenpolitischen Kontroverse geführt. Staatspräsident Vaclav Klaus, der eine solche Geste ablehnt, warf Paroubek vor, "völlig den Verstand verloren" zu haben. Das Staatsoberhaupt reagierte damit auf eine Äußerung von Paroubek, der die Haltung von Klaus mit den Worten kommentiert hatte, mit seiner Ablehnung bringe sich der Präsident in die Nähe reaktionärer Vertriebenenverbände. Die Kritik des Regierungschefs sei "außergewöhnlich dreist", sagte Präsident Klaus. Er wies auch den Vorwurf von Paroubek zurück, den Inhalt der erwogenen Ehrung nicht zu verstehen. "Ich begreife das ganz gut und habe das Gefühl, er hat jeglichen Verstand verloren", betonte der Präsident. Paroubek will dem sozialliberalen Kabinett in einigen Wochen ein Projekt zum Beschluss vorlegen, das Presseberichten zufolge eine symbolische Zahlung an einige wenige sudetendeutsche Widerstandskämpfer vorsieht. Im Mai hatte Paroubek in Prag diese Idee auch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder erörtert.