Premier Sobotka: Staat hat keine Pläne zu Havarie-Fall in Munitionslager
Die Explosion des Munitionslagers in der ostmährischen Gemeinde Vlachovice / Wlachowitz hat die tschechischen Behörden unvorbereitet getroffen. Es fehlt an Plänen, wie schnell man Munition im Gefahrenfall abtransportieren könnte, und es fehlt an sicheren Ersatzlagern, erklärte Premierminister Bohuslav Sobotka am Samstag bei seinem Besuch in Vlachovice. Dort haben er und weitere Politiker mit Vertretern der Gemeinde, des Kreises Zlín, der Polizei, der Feuerwehr und der Armee verhandelt.
Mitte Oktober hatte eine Explosionsserie einen riesigen Brand in dem hiesigen Munitionslager entfacht. Das Lager wurde dadurch stark zerstört, durch die große Wärme drohte fortlaufend die Detonation weiterer Munition. Die umliegenden Anwohner wurden daher mehrfach evakuiert. Zwei Mitarbeiter des Munitionslagers im Alter von 56 und 59 Jahren gelten weiter als vermisst.
Aus Sicht des Staates sei dies eine wirklich außergewöhnliche Situation. Seit dem Jahr 1989 habe es hierzulande keinen solchen Fall gegeben, man müsse daher jetzt daraus die Lehren ziehen, wie man zukünftig besser auf eine solche Situation vorbereitet sein sollte. Ob entsprechende Krisenpläne von Seiten des Verteidigungs- oder des Innenministeriums zu erbringen seien, ließ Sobotka indes offen.
Die Sanierung des zerstörten Areals werde nach Aussage von Sobotka erst dann beginnen, wenn die restliche Munition an einen anderen Ort gebracht ist. In einer ersten Phase müsse sich der Eigner des Areals darum kümmern, erst dann, wenn er dazu nicht in der Lage ist, werde sich der Staat dieser Aufgabe annehmen, bedeutete Sobotka.