Projekt „Weißer Berg 2014“ eröffnet Debatte über Bedeutung der Schlacht von 1620
Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria vom Siege auf dem Weißen Berg in Prag wurde das Projekt „Bílá hora 2014“ (Weißer Berg) eröffnet. Die Initiatoren wollen die Debatte über die Bedeutung der Schlacht am Weißen Berg beleben. Dieses Kapitel der tschechischen Geschichte gehört wird bis heute sehr widersprüchlich interpretiert.
Am Sonntag fand eine erste Kunstaktion auf dem Gelände des Wallfahrtsortes statt. Die Eröffnungsrede hielt Kardinal Miloslav Vlk, der dort 1999 gemeinsam mit Vertretern der evangelischen Kirchen die sterblichen Überreste von 42 Männern und zwei Frauen bestattet hatte, die 1620 gefallen waren. Die Schlacht im zweiten Jahr des Dreißigjährigen Kriegs gehörte nicht zu den größten, hatte aber bedeutende Folgen für die tschechische Geschichte. Im nationalen Gedächtnis ist sie mit der romantischen Vorstellung über ein Volk verbunden, das nach der Schlacht einige Hundert Jahre auf die Freiheit gewartet habe. Das Projekt „Weißer Berg 2014“ will Fragen danach wieder beleben, wer Sieger und wer zu den Siegern und wer zu den Verlierern zählte und ob die Schlacht eine Germanisierung der böhmischen Länder auslöste.