Regierungskoalition unterstützt Kandidatur von Ex-Schulminister Jan Sokol

Bei der dritten Runde der tschechischen Präsidentenwahl am 28. Februar wird Philosophieprofessor Jan Sokol vermutlich als gemeinsamer Kandidat der sozialliberalen Regierung antreten. Der 66-jährige Parteilose erhielt am Mittwoch offiziell die Unterstützung der sozialdemokratischen Parlamentsfraktion und kann auch mit den Stimmen aus dem christdemokratischen und liberalen Lager rechnen. Sokol wird dann vermutlich der einzige Gegenkandidat des früheren Regierungschefs und Ex-Vorsitzenden der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) Václav Klaus sein, den die oppositionellen Konservativen erneut ins Rennen schicken, nachdem er in den vorangegangenen zwei Runden mit der jeweils höchsten Stimmenanzahl nur knapp gescheitert war. Für Irritationen sorgte am Mittwoch der ehemalige Ministerpräsident Milos Zeman. Der Sozialdemokrat schloss überraschend eine Kandidatur nicht aus, sollte die dritte Runde scheitern und es im Sommer zu einer Direktwahl durch das Volk kommen. Der sozialdemokratische Senator und ehemalige Gewerkschaftsboss Richard Falbr hingegen hat von der in Erwägung gezogenen Kandidatur am Mittwoch offiziell Abstand genommen.

Autor: Lothar Martin