"Rollende Landstraße" kurz vor dem Aus
Der RoLa - "Rollende Landstraße" genannte Lkw-Transport auf Zügen zwischen Dresden und Lovosice steht kurz vor dem Aus. Das hat am Dienstag die tschechisch-sächsische Kommission angekündigt, wie die Sprecherin des tschechischen Verkehrsministeriums Ludmila Roubcová der Nachrichtenagentur CTK mitteilte. Nach dem EU-Beitritt Tschechiens sei die Nachfrage für den Zugtransport und das Umgehen der Landstraßen im Grenzgebiet stark gesunken, hieß es. Während die "Rollende Landstraße" von Januar bis April nur zu 70 Prozent ausgelastet war, sank die Nachfrage nach dem 1. Mai auf unter 10 Prozent, wie Verkehrsminister Milan Simonovksy am Montag sagte. Grund dafür ist das Ende der Zollkontrollen und die damit verbundenen Warteschlangen an der tschechisch-deutschen Grenze. Umweltschützer auf beiden Seiten der Grenze haben am Dienstag Proteste gegen die geplante Einstellung der Zugtransporte angekündigt. Die RoLa-Züge haben seit 1994 täglich rund 300 Lkw in beide Richtungen transportiert. Insgesamt 832 000 Transporte konnte das RoLa-System bisher verzeichnen. Tschechien bezuschusst RoLa jährlich mit 90 Millionen Kronen, das sind ungefähr 2,8 Millionen Euro. Deutschland übernimmt rund 8,4 Millionen Euro im Jahr.