Schauspieler Morgan Freeman zu Gast beim 38. Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary/ Karlsbad
Der populärste Gast des 38. Filmfestivals in Karlovy Vary (Karlsbad) ist der US-amerikanische Schauspieler Morgan Freeman, der dem Publikum hierzulande vor allem als der schwarze Fahrer von Fräulein Daisy bekannt ist. Marketa Maurova hat am Donnerstag eine Pressekonferenz besucht, die Freeman in Karlovy Vary veranstaltete.
"Ich bin ein Kino-Fan, ich liebe Filme und es ist egal, wer sie gedreht hat. Ich denke, was am Film allgemein gut ist, ist dass wir alle gegenseitig voneinander borgen können, wir übernehmen, was gut ist. Z. B. Milos Forman ist ein großer tschechischer Regisseur und wir leihen bei ihm aus. Ich sage ausleihen, manche sagen klauen, aber es ist unterschiedlich. Also ich bewundere europäische Filme. Die Filme werden gemacht, um uns zu unterhalten. Aber im Allgemeinen denke ich, dass die europäischen Filme mehr in einer persönlichen Geschichte verankert sind. Die amerikanischen sind für ein breiteres, vor allem jüngeres Publikum bestimmt."
Dem Schauspieler Morgan Freeman wird in Karlovy Vary für seinen besonderen künstlerischen Beitrag zur Weltfilmkunst ein Preis in Form eines Kristallglobus verliehen. Doch eine andere, berühmtere und prestigevollere Statue, die des Oscar-Preises, hat er trotz wiederholten Nominierungen bisher nicht erhalten. Was bedeuten für ihn denn eigentlich Preise und Auszeichnungen?
"Es ist kein Kriterium, aber doch ein Grund, einen Film zu sehen. Ich bin selbst ein Mitglied der Filmakademie und beteilige mich an der Abstimmung über die Preise. Die Preisverleihungen sind wichtig, weil sie in der Welt seit einigen Jahren sehr populär sind. Viele Leute verfolgen sie im Fernsehen. Aber der wichtigste Teil des Prozesses ist die Nominierung. Dabei wird der Schauspieler aus der Masse ausgewählt, er gewinnt ein Profil. Für mich persönlich ist wichtig, nominiert zu werden. Dies ist ein Lob für eine besondere Arbeit und Leistung. Der Preis ist gewissermaßen ein Zufall."
