Seit über 50 Jahren Kult: die Country-Band Rangers (Plavci)

Rangers (Foto: Offizielle Webseite der Band)

Die tschechische Country-Band Rangers ist über 50 Jahre alt. Sie wurde im Jahr 1965 gegründet, auch wenn die Idee dazu schon ein Jahr früher geboren wurde. Mittlerweile ist die Band, die sich zwischendurch auch „Plavci“ nannte, hierzulande Kult.

Rangers  (Foto: Offizielle Webseite der Band)
Die Ideengeber für die Formierung der Band waren Milan Dufek und Antonín Hájek. Es sind die beiden Gründungsmitglieder des ursprünglichen Quintetts, die leider schon verstorben sind. Hájek starb 1989 nach schwerer Krankheit, Dufek kam 2005 auf tragische Weise ums Leben, und zwar auf einer Konzertreise in Kolumbien. Von der Ur-Besetzung ist nur noch der Banjo-Spieler und Gitarrist Mirek Řihošek dabei. Im vergangenen Jahr feierte Řihošek seinen 70. Geburtstag. Die Musik der Band aber ist ewig jung geblieben – sowohl dank ihrer großen Fangemeinde als auch wegen der immer wieder neuen Kompositionen im Country-Stil der Rangers. Auf ihrer Doppel-CD „Rangers – to nejlepší“, also „Rangers – The Best“, ist ein Großteil ihres Repertoires zu hören. Dazu gehört auch das weltbekannte irische Volkslied „Sloopy John B.“ in der tschechischen Version „Zvedněte kotvy“.

Foto: Supraphon
Ein Markenzeichen des Country-Stils der Rangers ist der mehrstimmige Vokalgesang der Bandmitglieder, auf den man stets sehr viel Wert legte. Weit weniger geschätzt wurde indes der Namenswandel, den die Band im Jahr 1971 vollziehen musste. Bei einem ihrer Konzerte, das eigentlich recht gute Kritiken bekam, fielen auch böse Worte. Die Kernfrage aber lautete: Warum heißen die sechs sympathischen Jungs genauso wie die amerikanischen Schlächter in Vietnam? Auf Druck der Künstleragentur Pragokoncert mussten sich die Rangers daraufhin umbenennen. Bis zur politischen Wende im Jahr 1989 trug die Band den Namen „Plavci“, was ins Deutsche übersetzt „die Schwimmer“ heißt. Mit ihrer Musik aber sind die Rangers alias Plavci noch stets auf der Erfolgswelle geschwommen.

Gleich nach der Wende benannte sich die Band 1990 wieder in Rangers um. Aber schon zur kommunistischen Ära der Tschechoslowakei durfte Plavci zu Konzerten auch ins nichtsozialistische Ausland reisen. 1974 spielte die Band einen Monat in Buenos Aires, sie gastierte auf Kuba, und 1988 gab sie 14 Konzerte in Sao Paulo. Nach der Wende kamen schon bald Konzerttourneen in den USA, in Kanada und Australien hinzu. Ihr erstes Konzert gaben die Rangers 1965 für eine Bockwurst und ein paar Bier. Nur fünf Jahre später hatte die Band bereits über eine Million Tonträger in der Tschechoslowakei verkauft. Allein das zeugt davon: Die Rangers sind hierzulande Kult.

Autor: Lothar Martin
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