Sobotka: 17. November verdient würdigeres Gedenken

Tschechiens Premier Bohuslav Sobotka (CSSD) hat die Proteste gegen Staatspräsident Zeman als „unannehmbare Aggression“ bezeichnet. Auf Anfrage der Presseagentur ČTK teilte er in der Nacht zum Dienstag per SMS mit, dass er das Verhalten von Miloš Zeman genausowenig gutheiße. Auf den Staatspräsidenten werfe man keine Eier, dies sei kein Ausdruck der Meinungsfreiheit, so Sobotka. Auf der anderen Seite sei es die Pflicht des Staatsoberhauptes die Gesellschaft zu einen, nicht zu spalten. Sobotka bedauerte den Verlauf des Feiertags und sagte, der 25. Jahrestag des Falls des Totalitarismus verdiene eine würdigere Erinnerung.

Den tschechische Staatsfeiertag vom Montag hatten tausende Besucher der öffentlichen Gedenkveranstaltungen zum Protest gegen Zeman genutzt. Während der Einweihung einer Gedenktafel in Prag-Albertov wurde der Staatspräsident ausgepfiffen und mit Gegenständen beworfen. Zeman steht seit Wochen in der Kritik der Öffentlichkeit. Am vergangenen Samstag hatte er die historische Bedeutung der Studentendemonstration vom November 1989 angezweifelt. In seiner Rede am Montag sprach er sich erneut gegen eine „Heroisierung des Protests“ vom 17. November 1989 aus.

Autor: Annette Kraus