Sobotka: Visegrád-Staaten setzen bei Grenzsicherung auf Mazedonien

Ministerpräsident Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) hat sich im Vorfeld des Visegrád-Gipfels für die Abriegelung der Balkanroute für Migranten ausgesprochen, falls Griechenland und die Türkei den Zustrom nicht begrenzen können. Dann bestehe die Möglichkeit, die illegale Wirtschaftsmigration an den Grenzen von Mazedonien und Bulgarien aufzuhalten, sagte der Sozialdemokrat am Montag kurz vor dem Treffen der Visegrád-Gruppe in Prag. Die Gespräche von Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei mit Vertretern der beiden Balkanstaaten sollten ein „Signal der Solidarität“ aussenden, sagte Sobotka. Man dürfe diese Staaten in der Krise nicht alleine lassen. Der deutsche Botschafter in Prag, Arndt Freytag von Loringhoven, mahnte in der Zeitung „Pravo“ (Montag) konstruktive Lösungen an und warnte vor dem Bau von Grenzzäunen. Die Atmosphäre in Europa sei immer stärker vergiftet, so von Loringhoven. Die Differenzen zwischen Ost- und Westeuropäern seien so groß wie lange nicht mehr. Der tschechische Außenminister Lubomir Zaorálek versicherte gegenüber der Agentur ČTK, man bleibe weiterhin mit Deutschland im Dialog. Bei den Visegrád-Verhandlungen zur Migration werde eine Richtung eingeschlagen, die Bestandteil einer gemeinsamen europäischen Lösung sei.

Autor: Annette Kraus