Sokol von der Regierungskoalition offiziell als Präsidentschaftskandidat nominiert

Der Hochschulprofessor und ehemalige Schulminister Jan Sokol wurde am Dienstag von der Regierungskoalition, bestehend aus Sozialdemokraten, Christdemokraten und liberaler Freiheitsunion, offiziell als gemeinsamer Kandidat für die Präsidentschaftswahl am 28. Februar nominiert. Insgesamt 97 der 101 Abgeordneten der Regierungsparteien unterzeichneten den Kandidaturvorschlag. Dies gaben der Vorsitzende der Wahlkommission des Unterhauses sowie der Chef der Abgeordnetenklubs der Sozialdemokratischen Partei (CSSD) gegenüber der Nachrichtenagentur CTK bekannt. Zuvor hatte Sokol sich - nach einem ersten Hearing vergangene Woche - nochmals den Fragen der sozialdemokratischen Abgeordneten gestellt. Unklar ist jedoch weiterhin, ob bei der Wahl am Freitag tatsächlich alle CSSD-Parlamentarier hinter Sokol stehen werden. Die Kommunisten wollen keinen eigenen Kandidaten aufstellen, halten sich jedoch zu ihrem Abstimmungsverhalten einstweilen noch bedeckt. Mit Jan Sokol und Expremier Vaclav Klaus von der Demokratischen Bürgerpartei ODS gibt es nun zwei Kandidaten für das Amt des Staatsoberhauptes. Der tschechische Präsident wird von beiden Kammern des Parlaments gewählt. Im Senat, wo Sokol am Dienstag ebenfalls eine Serie von Gesprächen führte, kann dieser mit der Unterstützung aller Senatorenklubs mit Ausnahme der ODS rechnen.