Spidla als EU-Kommissar für soziale Angelegenheiten?
Der scheidende tschechische Premierminister Vladimír Spidla, den die Vorsitzenden der drei Regierungsparteien für das Amt des neuen tschechischen EU-Kommissars vorgeschlagen haben, würde sich in Brüssel gerne mit sozialpolitischen Fragen beschäftigen. Dies sagte Jan Kasal, der Vizechef der Christdemokratischen Partei KDU-CSL, am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Ceská telvize. Die KDU-CSL bildet gemeinsam mit Spidlas Sozialdemokraten und der liberalen Freiheitsunion die Regierungskoalition. Spidla selbst hat in einem Interview für die Sonntagszeitung Nedelní svet außer sozialen Agenden auch noch Verkehr, Regionalpolitik sowie die Erweiterung der Union als jene Bereiche genannt, um die er sich in der EU-Kommission gerne kümmern würde. Aus Brüssel selbst gibt es einstweilen keine unmittelbaren Reaktionen auf Spidlas Nominierung. Kommissionssprecher Reijo Kemppinen meinte lediglich, Personen mit großem politischem Gewicht wie etwa ehemalige Regierungschefs seien immer gut für das Ansehen der Kommission. Experten weisen außerdem darauf hin, dass Spidla in Brüssel für seine entschieden pro-europäische Politik gut bekannt sei.