Sport: Štybar Dritter beim Radcross-Weltcup in Pilsen – Slavia siegt im Derby

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Sie sind sportinteressiert und wollen bei Ihrem Besuch in Tschechien auch mal das eine oder andere Highlight erleben? Was aber tun, wenn man an einem nasskalten Wochenende wie dem zurückliegenden in Böhmen oder Mähren weilt? Der Besuch eines rassigen Eishockeyspiels der Extraliga lohnt immer. Und dann gehört zum matschigen Herbst auch noch eine Sportart, in der tschechische Radsportler immer sehr präsent sind – das Querfeldeinrennen.

Niels Albert  (vorn) und Zdeněk Štybar  (Foto: ČTK)
Querfeldeinrennen oder auch Radcross ist eine Sportart, die immer dann zur Geltung kommt, wenn es auf den Straßen zu gefährlich für die dünnen Rennreifen wird. So wie am Sonntag im westböhmischen Plzeň / Pilsen, wo die Topathleten der Gilde ihr zweites Weltcup-Rennen der Saison austrugen. Die tschechischen Hoffnungen ruhten vor allem auf dem zweifachen Vizeweltmeister Zdeněk Štybar, der auch gut in die Saison gestartet ist. Zum Weltcup-Auftakt im italienischen Treviso war er Zweiter hinter dem Belgier Niels Albert. Vor heimischer Kulisse aber wollte Štybar noch ein Treppchen höher steigen, sprich: gewinnen. Bis zur Hälfte des Rennens lag er auch an der Spitze, in der entscheidenden Situation aber war er nicht im Bilde:

Zdeněk Štybar  (Foto: ČTK)
„Ich hatte eine kleine psychische Krise, als ich mit ansehen musste, wie Niels Albert auf und davon fuhr. Ich war hoch motiviert und wollte das Rennen gewinnen. Anfangs lief es bei mir auch ganz gut, doch in welchem Stil dann Albert davon stiefelte, das hat mich doch etwas deprimiert. Damit muss ich aber leben und wohl noch etwas mehr trainieren“, sagte Štybar, der am Ende Dritter wurde. Der Tscheche tröstete sich damit, dass er als Junior auch oft Zweiter oder Dritter war, dann jedoch in der Nachwuchsklasse bis 23 Jahre zweimal Weltmeister wurde. Und die kommende WM findet Ende Januar 2010 im heimischen Tábor statt…

Nun aber in eine klimatisierte Arena zum Eishockey. Sollten Sie einmal das Glück haben, zu einem Spieltag der Extraliga in Prag zu sein, dann schauen Sie bitte, ob nicht vielleicht gerade das Hauptstadt-Derby auf dem Programm steht:

„Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel, das immer aufregend ist. Wir haben Slavia noch etwas heimzuzahlen aus dem letzten Spiel“, sagte Tomáš Netík, der torgefährliche Stürmer von Sparta Prag, vor dem zweiten Derby der Saison gegen Lokalrivalen Slavia.

Roman Červenka  (rechts) mit Karel Hromas aus HC Sparta Prag  (Foto: ČTK)
Das Spiel wurde am Sonntag in der Tesla Arena, der Heimstätte des HC Sparta, vor 11.500 Zuschauern ausgetragen. Und es war wieder ein packendes Duell. Diesmal gewann Slavia mit 3:2. An zwei Toren der Gäste war Topscorer Roman Červenka maßgeblich beteiligt. Er zog dieses Fazit:

„Ich denke, im ersten Drittel waren beide Teams zuerst auf Sicherheit bedacht, es wurde viel im Mittelfeld gekämpft. Man wartete darauf, wer den ersten Fehler macht oder wer ein Tor in Überzahl schießt.“

Von links Stanislav Neruda und Michal Gulaši  (Foto: ČTK)
In Überzahl erzielten beide Teams je zwei Tore, den entscheidenden Treffer aber schaffte Slavia in Unterzahl: Červenka stibitzte Gulaši den Puck vom Schläger und legte ihn Vondrka im Konter zum Einschuss auf. Wenn Sie erleben wollen, wer im nächsten Duell das bessere Ende für sich hat, dann merken Sie sich schon mal den 4. Dezember vor. Dann steigt das dritte Saisonderby in der O2-Arena.

Autor: Lothar Martin
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