Staat muss sich für Zemans Äußerungen über Ferdinand Peroutka entschuldigen

Der tschechische Staat muss sich für die Äußerungen von Präsident Zeman über den Journalisten Ferdinand Peroutka entschuldigen. Das entschied am Donnerstag das Prager Stadtgericht und entsprach damit der Berufung von Peroutkas Enkelin Terezie Kaslová. Die Entschuldigung soll das Finanzministerium überbringen. Das Urteil ist rechtskräftig. Es kann Einspruch beim Obersten Gerichtshof erhoben werden.

Der Streit betrifft eine Äußerung Miloš Zemans, die er im Januar 2015 auf einer Konferenz zum Ende des Holocaust tätigte. Der Präsident behauptete unter anderem, Peroutka hätte in der Zeitschrift „Přítomnost“ / „Gegenwart“ einen Artikel mit dem Titel „Hitler ist ein Gentleman“ geschrieben. Später gab er an, den Artikel mit eigenen Augen gesehen zu haben. Seinen Mitarbeitern ist es jedoch nicht gelungen, den Text in den Archiven zu finden. Nach Auffassungen von Historikern existiert er gar nicht.