Staat entschuldigt sich für Zemans Äußerungen über Ferdinand Peroutka

Das Finanzministerium hat eine Entschuldigung an die Enkelin des Journalisten Ferdinand Peroutka abgeschickt. Der Oberste Gerichtshof hat im Oktober einem Urteil bestätigt, Staatspräsident Miloš Zeman muss sich bei ihr für seine Aussagen über Peroutka öffentlich bei entschuldigen. Zeman hatte im Januar 2015 behauptet, Peroutka hätte vor dem Zweiten Weltkrieg einen Zeitungsartikel geschrieben, in dem dieser Hitler lobte.

Die Enkelin des Schriftstellers, Terezie Kaslová, verklagte den Staatspräsidenten wegen entwürdigender und falscher Behauptungen. Da Zeman die Existenz des Zeitungsartikels nicht beweisen konnte, wurde er im Juli vergangenen Jahres vom Prager Stadtgericht zu einer öffentlichen Entschuldigung verurteilt. Beide Seiten gingen jedoch in Berufung, deswegen musste der Oberste Gerichtshof entscheiden.

In Tschechien gilt, dass das Finanzministerium für Schäden durch öffentliche Institutionen verantwortlich ist. Daher hat sich eben diese Behörde für die Äußerungen des Staatsoberhauptes entschuldigt.