Stiftung „Egerer Stadtwald“ bewilligt erste Gelder aus dem Stiftungsfonds

Die tschechisch-deutsche Stiftung „Egerer Stadtwald“ hat erstmals seit ihrer Gründung im Dezember 2012 Gelder aus ihrem Stiftungsfonds verteilt. Der Verwaltungsrat der Stiftung hatte zuvor die Gesuche von vier Antragstellern geprüft. Dreien von ihnen habe sie den finanziellen Zuschuss bewilligt, informierte der Bürgermeister von Cheb / Eger, Pavel Vanoušek, am Freitag die Nachrichtenagentur ČTK. Die Entscheidung über den vierten Antrag wurde wegen unvollständigen Informationen vorerst aufgeschoben.

Die Stiftung ist vor anderthalb Jahren nach einer Vereinbarung zwischen der Stadt Cheb und den nach 1945 vertriebenen deutschen Bewohnern von Eger entstanden. Nach einem 20-jährigen Rechtsstreit um ein 650 Hektar großes Waldstück hatte das Münchner Oberlandesgericht damals entschieden, dass die Stadt Cheb der Rechtsnachfolger des Egerer Waldes sei. Bis dahin hatte das Rathaus in Cheb keinen Zugriff auf seinen Besitz, denn in den 1950er Jahren war der Wald unter die Zwangsverwaltung der Bundesrepublik gekommen. Nach dem Urteilsspruch einigten sich beide Streitparteien, den Erlös der Waldbewirtschaftung in einer gemeinsamen Stiftung zu verwalten.

Die erste Auszahlung von Geldern der Stiftung wurde nun dem eingetragenen Verein Egerer Landtag zur Herausgabe der Egerer Zeitung, der Balthasar-Neumann-Gesellschaft für den Betrieb seines Begegnungszentrums in Eger und der Egerer Galerie für bildende Kunst zugesprochen.

Autor: Lothar Martin