Streit um NATO-Radar überschattet Feiern für Schlacht von Austerlitz

Überschattet vom Streit um den Bau eines NATO-Radars finden an diesem Samstag nahe der mährischen Stadt Slavkov / Austerlitz die Gedenkfeiern für der "Dreikaiserschlacht" vor 200 Jahren statt. Das Verteidigungsministerium in Prag plant die Montage einer 28 Meter hohen und 18 Meter breiten Anlage auf dem ehemaligen Schlachtfeld. Eine Bürgerinitiative fürchtet hingegen, dass mit dem Radar "die Pietät des Ortes geschändet" werde. Bei Austerlitz hatte Napoleon am 2. Dezember 1805 die Russen unter Zar Alexander I. und die Österreicher unter Franz II. geschlagen.

An diesem Samstag werden in der Nähe des südmährischen Ortes rund 4000 Mitglieder militärhistorischer Vereine aus 22 Ländern in zeitgenössischen Uniformen und mit 200 Pferden die Schlacht nachstellen. Erwartet werden rund 30 000 Zuschauer, darunter die französische Verteidigungsministerin Michéle Alliot-Marie sowie Diplomaten zahlreicher Staaten. In der bis dahin größten Schlacht der Geschichte fielen rund 15 000 Mann. Auf dem damaligen Schlachtfeld steht heute ein 26 Meter hohes "Friedensdenkmal", in dessen Gruft die Gebeine von Soldaten ruhen.

Autor: Lothar Martin