Nach Nato-Gipfel: Tschechien wird Verteidigungsausgaben aufstocken
Beim Nato-Gipfel in Brüssel hat US-Präsident Donald Trump am Donnerstag die Finanzierung des Bündnisses kritisiert. Auch Tschechien gehört zu den Nato-Ländern, die ihre Verteidigungsausgaben in den nächsten Jahren aufstocken müssen.
Die Tschechische Republik beteiligt sich zurzeit an zwei internationalen Einsätzen der Nato – in Afghanistan und im Kosovo. Im Kosovo sind momentan neun Offiziere eingesetzt. In Afghanistan sind rund 300 tschechische Soldaten stationiert. Das stärkste Kontingent befindet sich dort auf der Bagram Air Base. Dort würden die Tschechen vor allem den Stützpunkt überwachen, sagt einer der Befehlshaber, der bereits dreimal in Afghanistan war, einmal davon in Bagram.
Martin Stropnický:
„Ich schließe nicht aus, dass wir Tschechen uns an den Einsätzen noch stärker beteiligen werden.“
„Den Soldaten droht dort, in eine Falle des Feindes zu geraten. Zudem besteht die Gefahr des Angriffes von Selbstmordattentätern.“
Außer in Afghanistan und im Kosovo beteiligt sich Tschechien auch an den Uno-Einsätzen in Mali und an der internationalen Beobachtermission auf dem Sinai. Tschechische Soldaten sind des Weiteren im Irak stationiert. Sie bilden dort irakische Piloten aus. Zudem arbeitet im Land an Euphrat und Tigris ein tschechisches Feldchirurgenteam. Dieser Einsatz erfolgt im Rahmen der Koalition im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat. Generalstabschef Bečvář:
„Wir werden sehen, ob nach dem Nato-Gipel noch mehr Soldaten für den Einsatz angefordert werden. Wir sind bereit, weitere Soldaten in den Irak zu schicken.“Dies bestätigte auch Verteidigungsminister Martin Stropnický:
„Ich schließe nicht aus, dass wir Tschechen uns an den Einsätzen noch stärker beteiligen werden.“
Die Militäreinsätze im Ausland kosten Tschechien jährlich mehr als eine Milliarde Kronen (37 Millionen Euro).