Täglicher Nachrichtenüberblick

Gesundheitsministerium arbeitet an strategischem Pandemie-Plan

Das Gesundheitsministerium in Prag arbeitet an einer Aktualisierung von Strategiepapieren, wie etwa einem Pandemie-Plan. Am Entstehen sei auch eine Richtlinie für ein einheitliches Vorgehen zur Heilung von Patienten mit der Lungenkrankheit Covid-19. Nach Aussage von Gesundheitsminister Adam Vojtěch (parteilos) sei es zudem notwendig, vor einer möglichen zweiten Welle der Corona-Epidemie die Grippe-Impfungen zu forcieren, die in Tschechien nur sehr selten vorgenommen werden.

Er denke, es sei an der Zeit, sich diese strategischen Dokumente und die Kapazitäten für eine dringliche Intensivbehandlung genau anzuschauen, sagte der Minister am Freitag auf einer Pressekonferenz in Prag. In Tschechien wurden rund 1200 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 behandelt, gegenwärtig sind es noch zirka 150. Die tschechischen Ärzte verfügen über ausreichende Erfahrung mit der Behandlung, um ein einheitliches Verfahren festzulegen, konstatierte Vojtěch.

Corona-Hotspot: 132 Infizierte im Bergbau in Karviná – weitere Tests im Gang

In der Grube Darkov des Bergbauunternehmens OKD in Karviná / Karwin sind aktuell zum Freitagmorgen 120 Bergarbeiter und zwölf ihrer Familienangehörigen mit dem Coronavirus infiziert. Unter den Infizierten sind vier Polen und ein Slowake. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes des Kreises Mährisch-Schlesien werden nun weitere 2400 Menschen einem Test auf den Covid-19-Erreger unterziehen. Ursprünglich war nur die Rede davon, dass die übrigen rund 1000 Beschäftigten der Grube Darkov getestet werden, nachdem bereits die 800 Bergleute, die unter Tage arbeiten, auf das Virus untersucht wurden.

Die zweite Testserie hat bereits begonnen, sie wird über das Wochenende bis Montag fortgesetzt, sagte die Leiterin des Gesundheitsamtes von Mährisch-Schlesien, Pavla Svrčinová, am Freitag der Nachrichtenagentur ČTK.

Initiative KoroNERV-20 schlägt völlige Reisefreiheit mit Testregelung vor

Die Bürgerinitiative KoroNERV-20 hat die Rückkehr zu einer völligen Reisefreiheit vorgeschlagen und sich damit vom Konzept des Kabinetts abgesetzt. Nach Vorstellung der Regierung sollten diesen Sommer nur Reisen in eine selektierte Auswahl von Destinationen ermöglicht werden. Der Initiative zufolge aber sollte die Regierung die einzelnen Länder in entsprechende Risikogruppen für eine Ansteckung mit dem Coronavirus einteilen. Anhand dieser Einteilung sollte bei der Rückkehr der Reisenden nach Tschechien vorgegangen werden. Bei den risikoreicheren Staaten sollte der Test auf den Covid-19-Erreger verlangt werden, der Test selbst sollte in sehr komfortabler Form und zu einem erschwinglichen Preis angeboten werden.

Dazu sollten auch klare Regeln für eine mögliche Verschärfung der Maßnahmen festgelegt werden. Das gab die Initiative in einem am Freitag veröffentlichten Pressebericht bekannt.

Tschechische Bahn verkehrt ab Montag wieder bis nach Berlin

Die Tschechischen Bahnen (ČD) verkehren ab Montag wieder bis in die deutsche Hauptstadt. Die Strecke von Prag nach Berlin ist die erste internationale Verbindung, die der tschechische Staatsbetrieb nach der durch Corona verursachten Unterbrechung erneut bedient. Züge in weitere Städte im Ausland sollen im Juni folgen, informierte die Staatsbahn am Freitag in einem Pressebericht. Der private Anbieter RegioJet hat seine Fahrten nach Deutschland und Österreich schon früher wieder aufgenommen.

Der Express Berliner, den die České drahy in Partnerschaft mit der Deutschen Bahn AG betreibt, wird von Prag über Dresden bis nach Berlin fahren. In den ersten Wochen wird er dreimal täglich in beiden Richtungen verkehren. Bis zur unbeschränkten Grenzöffnung zwischen beiden Ländern werden in den Zügen beim Grenzübertritt Stichprobenkontrollen durchgeführt. Die Fahrzeit wird sich dadurch etwas verlängern. Zudem werden vorerst keine Speisewagen eingesetzt.

Brand vernichtet zwei wertvolle Blockhütten in Böhmischer Schweiz

Im Nationalpark Böhmische Schweiz sind bei Rynartice am Freitag zwei historische Blockhütten abgebrannt, die zu den Kulturdenkmälern des Landes zählen. Die Feuerwehr ist am Vormittag mit starken Kräften weiterhin im Einsatz, um den Brand zu löschen. Die Flammen haben Angestellte des Nationalparks am Morgen entdeckt. Das Feuer hat die historischen Holzhäuser eines privaten Eigentümers vollständig vernichtet. Es waren Gebäude, die in den 1930er Jahren errichtet wurden.

Der Ort des Geschehens, bekannt als Lichtung Na Tokáni, ist ein beliebtes Touristenziel. Das ehemalige Forsthaus und eine Gruppe angrenzender Blockhäuser wurden im alpinen Stil erbaut.

Zur Wiederöffnung der Lokale wird in Brünn grünes Bier ausgeschenkt

Das mittlerweile hierzulande sehr beliebte grüne Bier wird jetzt in Brno / Brünn mit siebenwöchiger Verspätung ausgeschenkt. Die dort ansässige Brauerei Starobrno hat es für den Gründonnerstag schon zum 15. Male gebraut. Weil in diesem Jahr sämtliche Gaststätten wegen der Coronavirus-Pandemie auch über Ostern komplett geschlossen waren, wurde das grüne Bier mit einer Stammwürze von 13 Prozent in großen Tanks gelagert.

Ab dem kommenden Montag dürfen in Tschechien alle Restaurants und Kneipen ihre Innenräume wieder öffnen. Dann wird das grüne Bier in den Brünner Lokalen an vier Tagen, bis zum 29. Mai, ausgeschenkt.

Das Wetter am Samstag, dem 23. Mai 2020

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt, örtlich wird es etwas regnen. Am Nachmittag und Abend werden die Schauer und Regenwolken von Westen her zunehmen, es wird zum Teil kräftig regnen. Vereinzelt wird es auch Gewitter geben, besonders im Süden des Landes. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 14 bis 19 Grad, im Südwesten des Landes sogar bei 21 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter schwanken die Höchstwerte um 11 Grad Celsius, nur im Böhmerwald wird es etwas wärmer. Es weht ein mäßiger Wind aus Nordwest, der bei den Regengüssen und Gewittern in der zweiten Tageshälfte kräftig auffrischt.