Täglicher Nachrichtenüberblick

Zeman: Tötung von Soleimani war verpfuschte Aktion der USA

Nach Meinung des tschechischen Präsidenten Miloš Zeman war die Ermordung des iranischen Generals Kassem Soleimani von Seiten der USA eine verpfuschte Aktion. Denn sie habe die Unterstützung der Iraner für die Vertreter des iranischen Regimes gestärkt, sagte das Staatsoberhaupt in einem Gespräch für das Internetportal Blesk.cz. Soleimani war beim Angriff einer amerikanischen Drohne am 3. Januar in Bagdad getötet worden.

Zeman erinnerte daran, dass noch vor wenigen Monaten im Iran relativ große Demonstrationen stattfanden, bei denen die Menschen gegen die Verteuerung von Benzin und anderen Kraftstoffen protestiert haben. Dabei sei das Regime mitunter auch sehr brutal gegen die Demonstranten vorgegangen. Die Tötung von Soleimani habe aber nun dazu geführt, dass Millionen Iraner auf die Straße gegangen sind, um den Schulterschluss mit ihrer Regierung zu demonstrieren, bemerkte Zeman.

Babiš: Renten steigen unabhängig von ökonomischer Lage

Die Anhebung der Renten in Tschechien wird fortgesetzt, unabhängig von der wirtschaftlichen Lage des Landes. Im kommenden Jahr werden sie bei einem monatlichen Durchschnittsbetrag von 15.000 Kronen (ca. 600 Euro) angelangt sein, sagte Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) am Sonntag in einer Diskussionsrunde des privaten TV-Senders Prima. Babiš wies zugleich die Behauptung zurück, dass dem tschechischen Rentensystem der Kollaps drohe, wenn in den nächsten zehn bis 20 Jahren die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Nach Meinung des Premiers werde der damit verknüpfte Rückgang an Beschäftigten durch die höheren Sozialabgaben aufgrund steigender Löhne ausgeglichen.

Die Äußerungen von Babiš im Fernsehen wurden von Vertretern der Oppositionsparteien ODS und Top 09 kritisiert. „Die absurde Behauptung, dass entgegen des demografischen Trends und der Untätigkeit der Regierung die Renten stabil bleiben, macht die Leute zum Narren“, schrieb der bürgerdemokratische Abgeordnete Jan Skopeček (ODS) auf Twitter. Die Ministerin für Arbeit und Soziales, Jana Maláčová (Sozialdemokraten), hat neulich angekündigt, dass sie innerhalb der nächsten Monate eine Novelle zur Rentenreform ausarbeiten wolle. Danach soll das jetzige System zur Altersrente durch eine auf zwei Säulen basierende Alterssicherung abgelöst werden.

Zeman froh über Válkovás Entschluss, nicht für hohes Amt zu kandidieren

Präsident Miloš Zeman wisse die Entscheidung der Ano-Abgeordneten Helena Válková sehr zu schätzen, nicht (mehr) für das Amt der Ombudsfrau zu kandidieren. Die Menschenrechtsbeauftragte der tschechischen Regierung war in die Schusslinie geraten, nachdem bekannt wurde, dass sie Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre umstrittene kommunistische Justizpraktiken verteidigt hat. Er sehe keinen Grund dafür, ihre Kandidatur einzuziehen, wenn sie es selbst gemacht habe. Daher gäbe es in dieser Frage im Parlament über nichts abzustimmen, ergänzte Zeman.

Das Staatsoberhaupt wollte sich nicht dazu äußern, ob Helena Válková nun auch als Menschenrechtsbeauftragte der Regierung abberufen werden sollte. Zeman erwähnte lediglich, dass anstelle von Valková die sozialdemokratische Abgeordnete Kateřina Valachová für den Posten nominiert werden könnte.

Prager Umzug: 100 Menschen forderten Wiedereinführung der Monarchie

Etwa 100 Menschen haben am Samstag in Prag für die Wiedereinführung der Monarchie demonstriert. Unter dem Klang nationaler Lieder sind sie dabei in einem über zweistündigen Marsch durch die Prager Innenstadt gezogen. Die Monarchisten fordern seit langem den Wiederaufbau des tschechischen Königreichs, das ihrer Meinung nach das beste aller staatlichen Systeme ist. Die Demonstranten verließen den Wenzelsplatz um 15 Uhr und kamen nach 17 Uhr auf dem zentralen Platz vor der Prager Burg (Hradčanské náměstí) an.

Die Teilnehmer des Marsches trugen Transparente mit Aufschriften zur Unterstützung der Monarchie, das Porträt von Franz Joseph I. oder die Flagge des österreichischen Reiches und der Kronländer. Unterwegs wurde der Marsch mehrmals unterbrochen – dann sangen die Teilnehmer in Begleitung eines zwanzigköpfigen Orchesters alte österreichische Kaiserhymnen.

Besondere Jagd: Im Gelände des AKW Temelín wurden 21 Hasen gefangen

Im Gelände des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín wurde am Samstag zu einer ungewöhnlichen Hasenjagd geblasen. Eine Vielzahl der Nager hat sich in dieses Areal zurückgezogen, weil sich die Tiere hier vor ihren natürlichen Feinden sicher wähnen. Am Samstag haben die Jäger 21 Hasen gefangen und anschließend wieder in der freien Wildbahn ausgesetzt.

Es war die sechste Hasenjagd in Temelín seit dem Jahr 2006. Insgesamt haben die Weidmänner seitdem bereits mehr als 100 Langohren vom Werksareal in die nahen Wälder umgesiedelt. Das Einfangen der Hasen dauerte drei Stunden. Die Aktion wurde zuvor eine Stunde lang vorbereitet, indem auf dem Kraftwerksgelände zwölf Netze mit einer Gesamtlänge von 600 Metern ausgelegt wurden.

Tennis: Plíšková und Strýcová triumphieren in Brisbane

Tennisspielerin Karolína Plíšková hat am Sonntag das WTA-Turnier in Brisbane gewonnen. Im Finale bezwang sie die US-Amerikanerin Madison Keys in drei Sätzen mit 6:4, 4:6 und 7:5. Für die Tschechin war es der dritte Triumph in Brisbane, die Turniertrophäe eroberte sie bereits 2017 und im Vorjahr. Plíšková feierte somit ihren 16. Titelgewinn auf der WTA-Tour und festigte ihre Position als Nummer zwei der Weltrangliste. Bei den bevorstehenden Australian Open wird die 27-Jährige ebenfalls als Nummer zwei gesetzt.

Den Titel im Damen-Doppel holte mit Barbora Strýcová eine weitere Tschechin. Zusammen mit ihrer taiwanesischen Mitspielerin Hsieh Su-wie setzte sie sich in einem packenden Endspiel gegen das australisch-niederländische Paar Ashleigh Barty und Kiki Bertens in drei Sätzen mit 3:6, 7:6 und 10:8 durch. Im entscheidenden dritten Satz wehrten Strýcová und Hsieh Su-wie dabei einen Matchball ihrer Kontrahentinnen ab.

Das Wetter am Montag, dem 13. Januar

Am Montag ist es in Tschechien überwiegend wolkig bis bedeckt, nur im Süden und Südosten des Landes wird es örtlich aufheitern. Vereinzelt leichter Regen oder Sprühregen, der auch überfrieren kann. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 2 Grad und 6 Grad Celsius, in Mähren werden aber nur Höchstwerte um ein Grad Plus erwartet.