Täglicher Nachrichtenüberblick

Jourová überzeugt Europaparlamentarier

Die tschechische Anwärterin für die EU-Kommission Věra Jourová konnte die Abgeordneten des Europaparlaments von sich überzeugen und kann ihre zweite Amtszeit auf dem Posten antreten. Die Mitglieder der zuständigen Parlamentsausschüssen hatten nach einer dreistündigen Anhörung die Ernennung der Ano-Politikerin zur Kommissarin für „Europäische Werte und Transparenz“ empfohlen. Das Ergebnis der Abstimmung gaben die Abgeordneten wie gewohnt nicht bekannt. In ihrer Bewerberrede bezeichnete Jourová den Rechtsstaat als Seele der Europäischen Union und versicherte, die Demokratie und die Freiheit der Medien schützen zu wollen.

In der vergangenen Legislaturperiode war Vera Jourová noch Kommissarin für Justiz und Gleichstellung. In der kommenden Amtszeit soll sie zudem stellvertretende Kommissionspräsidentin werden, wobei sie mit ihrem Portfolio unter anderem für den Rechtsstaat zuständig ist. Das sogenannte „Grillen“ der Kommissionsbewerber ist jedoch noch nicht zu Ende. Bisher waren beispielsweise die Anwärter aus Polen und Frankreich für einen Platz im Kabinett von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen durchgefallen.

Prager Stadtrat für Ende des Partnerschaftsvertrags mit Peking

Der Prager Stadtrat ist für die Aufkündigung des Partnerschaftvertrages mit Peking. Das Gremium stimmte am Montag für ein Ende der Beziehungen zur chinesischen Hauptstadt. Begründet wird der Schritt mit mangelnder Gesprächsbereitschaft Pekings in strittigen Punkten. Die Entscheidung muss nun von den Prager Stadtverordneten bestätigt werden.

Der sogenannte Schwestervertrag mit Peking bestand seit 2016. Die neue Verwaltung unter Oberbürgermeister Zdeněk Hřib (Piraten) zeigte sich jedoch unzufrieden mit Passagen des Papiers, worin die Ein-China-Politik Pekings anerkannt wird. Unter anderem dieser Schritt des Prager Magistrats führte zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Tschechien und China.

Maschinenbaumesse in Brünn steht im Zeichen der Digitalisierung

In Brno / Brünn wird am Montag die 61. Internationale Maschinenbaumesse eröffnet. An der größten Industrieschau in Tschechien nehmen in diesem Jahr 1660 Firmen aus 30 Ländern teil. Ausländische Unternehmen stellen in etwa die Hälfte der Teilnehmer, die größten internationalen Aussteller sind Deutschland und die Slowakei. Doch auch China ist mit 97 Firmen stark vertreten.

Hauptthema der traditionellen Leistungsschau ist die Digitalisierung der Industrie. Im Pavillon A wird dazu eigens eine Ausstellung über die digitalisierte Fabrik zu sehen sein. An dieser Exposition beteiligten sich mehr als 20 Firmen.

Milliardenschäden durch Borkenkäfer und Dürre befürchtet

Die Schäden an tschechischen Wäldern durch den Borkenkäfer und die Dürre könnte in diesem Jahr bei 40 Milliarden Kronen (1,6 Milliarden Euro) liegen. Dies geht aus einer Schätzung hervor, die der Think Tank Czech Forest am Montag veröffentlichte. In Zukunft könnten sogar Fichtenwälder im Wert von 600 Milliarden Kronen (23,3 Milliarden Euro) betroffen sein. Dazu kommt laut Czech Forest noch ein Wertverfall bei tschechischem Holz.

Derzeit sind Schätzungen zufolge 66.000 Hektar Wald vom Borkenkäferbefall und der Dürre betroffen. Laut den Experten leiden vor allem Fichten unter den Problemen. Die Aufforstung dürfte demnach rund 7,3 Milliarden Kronen (284 Millionen Euro) kosten.

„Slawisches Epos“ wird nach Moravský Krumlov verlegt

Das Monumentalwerk „Slawisches Epos“ wird für die kommenden fünf Jahre in Moravský Krumlov / Mährisch Krumau zu sehen sein. Dies hat der Prager Stadtrat in seiner Sitzung am Montag beschlossen. Die Jugendstil-Gemälde sollen erst wieder in die Hauptstadt zurückkehren, wenn ein eigenes Gebäude für das Ensemble fertiggestellt worden ist. Die Entscheidung muss noch von den Prager Stadtverordneten bestätigt werden.

Der Zyklus befand sich seit den 1950er Jahren bis 2011 im Schloss von Moravský Krumlov, weshalb die Stadt auch weiterhin Anspruch auf die 12 großformatigen Bilder erhebt. Mucha hat das „Slawische Epos“ in den Jahren 1910 bis 1928 gemalt und der Stadt Prag gewidmet. Prag sucht bereits seit längerer Zeit nach geeigneten Räumen, um den Gemäldezyklus auszustellen.

Betreiber der tschechischen Skisportzentren verteuern Skipässe

Dutzende Millionen Kronen haben die Betreiber der tschechischen Wintersportzentren im Frühjahr und Sommer in die Modernisierung ihrer Anlagen investiert. Das meiste Geld floss in die Verbesserung der Produktion von Kunstschnee. Größere Beträge wurden jedoch auch in die Modernisierung der Skilifte und in die Besuchereinrichtungen gesteckt. Wegen der hohen Investitionskosten werden einige Wintersportareale die Preise für ihre Skipässe anheben, informierte die Nachrichtenagentur ČTK nach einer Befragung der Betreiber.

Die mit 150 Millionen Kronen (5,8 Millionen Euro) vermutlich höchste Investition tätigte das Skisportzentrum auf dem Keilberg (Klínovec) im Erzgebirge. Hier entsteht eine neue Seilbahn zur Abfahrtsstrecke Dámská.

Das Wetter am Dienstag, den 8. Oktober

Am Dienstag ist es in ganz Tschechien teils stark bewölkt mit Regen. Nur im Osten des Landes bleibt es überwiegend trocken. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 10 bis 14 Grad Celsius.