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Tschechin Jourová wird Vizepräsidentin der EU-Kommission

Die tschechische Eurokommissarin Věra Jourová wird in der neuen EU-Kommission unter Ursula von der Leyen das Ressort Werte und Transparenz leiten. Zudem wird sie die Funktion einer Vizepräsidentin ausüben – sie besetzt damit einen der insgesamt acht Stellvertreterposten der EU-Kommissionspräsidentin. Dies wurde am Dienstagmittag auf einer Pressekonferenz in Brüssel bekanntgegeben.

Unter den weiteren Vizepräsidenten ist auch der Slowake Maroš Šefčovič, der zugleich das Ressort Interinstitutionelle Beziehungen und Vorausschau anführt. Die wichtigsten Posten als Exekutive Vizepräsidenten nehmen der Niederländer Frans Timmermans, die Dänin Margrethe Vestager und der Lette Valdis Dombrovskis ein. Die neue Europäische Kommission wird von 14 Männern und 13 Frauen gebildet. Sie muss allerdings noch vom Europaparlament bestätigt werden.

Babiš: Posten für Jourová ist Auszeichnung für unser Land

Für Tschechien sei es ein großer Erfolg, dass die Republik erstmals den bedeutenden Posten einer Vizepräsidentin der Europäischen Kommission einnimmt. Das schrieb Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) der Nachrichtenagentur ČTK. Dies sei eine Auszeichnung für Tschechien und in Verbindung mit dem Portfolio auch ein großer Vertrauensbeweis, erklärte Babiš.

Es sei für ihn eine Priorität gewesen, einen solch hohen Posten für die Tschechische Republik zu erhalten. Es handele sich um eine Position mit großem Einfluss in Brüssel, sie sei eine besondere Wertschätzung für das Land und für Jourová selbst, ergänzte der Regierungschef. Das Portfolio, das Jourová bekommen habe, sei zwar kein ökonomisch starkes, indes ein Schlüsselressort für die Erhaltung der gemeinsamen Werte, auf denen die EU basiere, schrieb Tschechiens Vizepremier Jan Hamáček (Sozialdemokraten).

Inflation in Tschechien auch im August bei 2,9 Prozent

Die tschechischen Verbraucherpreise sind im August im Jahresvergleich um 2,9 Prozent gestiegen. Damit war die jährliche Inflationsrate genauso hoch wie im Juli. Für den Zuwachs der Inflation sorgten vor allem die höheren Wohnkosten wie Miete und die gestiegenen Preise für Trink- und Abwasser, sowie teurere Preise für Lebensmittel und nichtalkoholische Getränke. Demgegenüber billiger geworden sind Bekleidung und Kraftstoffe, gab das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Dienstag bekannt.

Wirtschafts- und Finanzanalysten hatten eine Inflationsrate von 2,8 Prozent erwartet. Sie rechnen jedoch damit, dass sich die Inflation bis zum Jahresende weiter nur knapp unter drei Prozent bewegen werde.

Industrieministerium fördert Ausbau von Breitbandverbindungen

Das Ministerium für Industrie und Handel wird um den Jahreswechsel herum einen weiteren Aufruf für den Ausbau der Verfügbarkeit von Breitbandverbindungen für das Internet in Tschechien starten. Zu diesem Zweck stehen eine Milliarde Kronen (38,5 Millionen Euro) zur Verfügung, sagte Wirtschaftsminister Karel Havlíček (parteilos) am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Prag. Sein Stellvertreter Marian Piecha ergänzte, dass das Geld komplett aus europäischen Fonds bereitgestellt werde.

Wie Havlíček des Weiteren ausführte, gäbe es in Tschechien noch mehr als 7000 sogenannter weißer Flecken, an denen eine Internet-Breitbandverbindung noch nicht zugänglich sei. Das sei ein Drittel aller Gemeinden und ihrer Umgebung. Der Vorstellung des Ministeriums zufolge sollen von den Anbietern, die den Netzausbau realisieren, zumindest 3000 weiße Flecken getilgt werden.

In Tschechien sterben 1300 Menschen jährlich durch Suizid

Jedes Jahr sterben in Tschechien ungefähr 1300 Menschen durch Suizid, 90 Prozent von ihnen leiden an einer psychischen Erkrankung. Dies gab das Gesundheitsministerium anlässlich des Welttags der Suizidprävention am Dienstag bekannt. Das Ministerium will gerade der Prävention künftig mehr Aufmerksamkeit widmen. Hierbei sei vor allem die Erkennung der Warnsignale wichtig, hieß es.

Selbstmord ist hierzulande die zweithäufigste Todesursache bei Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren, wurde weiter mitgeteilt. Allgemein ist das Risiko bei Männern viermal höher als bei Frauen.

Verkehrsunfälle: 118 Todesopfer im Juli und August

Auf Tschechiens Straßen sind in den Sommermonaten Juli und August 118 Menschen tödlich verunglückt. Das sind drei Todesopfer mehr als in den Sommerferien des vergangenen Jahres. Dies teilte die Verkehrspolizei am Dienstag mit.

Die Zahl der Verkehrstoten in den Ferienmonaten war die drittniedrigste seit 1990. Der tragischste Tag war der 26. August, an dem sechs Menschen auf den Straßen ums Leben kamen.

Das Wetter am Mittwoch, dem 11. September

Am Mittwoch ist es in Tschechien heiter bis wolkenlos. Am Morgen vereinzelt noch etwas Nebel oder tiefhängende Bewölkung. Im Tagesverlauf nimmt in Böhmen von Südwesten her die Bewölkung zu, vereinzelt mit leichtem Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 19 und 23 Grad Celsius, in den Bergen bei Höhenlagen um 1000 Meter werden nur um die 15 Grad Celsius erreicht. Es weht ein schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.