Täglicher Nachrichtenüberblick

Keine Klarheit über Interimslösung auf Kulturminister Staněk

Das Hick-Hack um die Nachfolge von Kulturminister Antonín Staněk (Sozialdemokraten) geht weiter. Derzeit werde geprüft, wer nach dem Abtritt von Staněk das Ressort vorübergehend führen wird. Dafür im Gespräch sind dessen Stellvertreter Alois Mačák und Jiří Vzientek (beide Sozialdemokraten). Laut dem Beamtengesetz sei nur geregelt, wer den Minister aufgrund einer Dienstreise oder wegen Urlaubs vertritt, erläuterte Staněk am Dienstag. Die Affäre um seine Abberufung erzeuge einen absurden Druck auf Präsident Miloš Zeman. Am Mittwoch wolle er noch den Entwurf zum Staatshaushalt unterzeichnen, sagte Staněk vor Journalisten.

Am Montag hatte Präsident Zeman bestätigt, dass er Staněk am Mittwoch von seinem Amt abberufen werde. Einen Nachfolger für ihn wolle er aber erst zu Mitte August benennen. Die Sozialdemokraten haben dafür ihren Parteikollegen Michal Šmarda vorgeschlagen. Zeman wie auch Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) äußerten indes Bedenken gegen diese Personalie. Die Sozialdemokraten machen ihren Verbleib in der Regierungskoalition jedoch von diesem Wechsel abhängig.

Abgeordnete: Verfassungsnovelle soll schnellen Soldateneinsatz im Ausland ermöglichen

Die Abgeordneten haben eine Verfassungsnovelle vorgelegt, die es der Regierung ermöglichen würde, unverzüglich Soldaten ins Ausland zu entsenden. Die Armee könnte laut der Novelle beispielsweise in geheimer Mission Soldaten zur Befreiung entführter tschechischer Bürger ins Ausland schicken. Das Parlament würde sich mit dem Soldateneinsatz dann erst nachfolgend befassen.

Die Gesetzesvorlage unterbreitete eine Gruppe von Abgeordneten, geleitet von der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im Unterhaus, Jana Černochová (Bürgerdemokraten). Die Novelle ist von 67 Abgeordneten unterzeichnet worden, teilte die Bürgerdemokratin mit. Die Verfassungsänderung wird auch von Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) und Vizepremier Jan Hamáček (Sozialdemokraten) unterstützt.

Mutmaßliches Unglück: Zwei tschechische Bergsteiger in Norwegen vermisst

Die norwegische Polizei wird am Dienstag gemeinsam mit dem Bergrettungsdienst versuchen, zu den zwei tschechischen Bergsteigern vorzudringen, die sehr wahrscheinlich an der Felsenwand Trollveggen tödlich verunglückt sind. Ihre Körper seien von einem Rettungshubschrauber aus am Montagnachmittag gesichtet worden, informierte die Online-Tageszeitung „Norway Today“. Die beiden Tschechen wurden zuvor als vermisst gemeldet. Die Polizei glaubt, dass die zwei Männer tot sind.

Dem norwegischen Fernsehen NRK zufolge haben sich die Männer am vergangenen Donnerstag den Aufstieg zum Trollveggen in Angriff genommen. Mit ihren Verwandten hatten sie vereinbart, dass sie diese am Samstag kontaktieren werden. Das ist nicht geschehen. Die Verwandten haben daraufhin an den Bergrettungsdienst informiert. Die beiden Tschechen gelten als erfahrene Bergsteiger.

Regisseur Václav beginnt in Italien Film über Mysliveček zu drehen

Regisseur Petr Václav begann in der Nähe des Comer Sees (Lago di Como) in Italien einen historischen Film über den tschechischen Opernkomponisten Josef Mysliveček zu drehen. Die Hauptrolle im Streifen mit dem Titel „Il Boemo“ spielt der tschechische Sänger und Schauspieler Vojtěch Dyk. Dies teilte Johana Turner von der Filmproduktion am Dienstag mit. Ursprünglich sollte der russische Schauspieler Egor Koreschkow den Komponisten spielen. Die Dreharbeiten wurden jedoch aus Produktionsgründen verschoben und die neuen Termine entsprachen nicht Koreschkows zeitlichen Möglichkeiten.

Mit Dyk arbeitet der Regisseur zum ersten Mal genauso wie mit dem spanischen Kameramann Diego Romero, dem Bühnenbildner Luca Servino und mit Andrea Cavaletti, der Kostüme entworfen hat. Der Film ist durch die Lebensgeschichte eines der meist gefragten Komponisten der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts inspiriert. Die Handlung spielt in Italien, wo Mysliveček ein Star wurde, andererseits aber auch in Einsamkeit verstorben ist.

Sommerfilmschule stellt Arbeit von Kameramann Ondříček vor

In der Festivalsektion „Tschechen im Ausland“ wird bei der Sommerfilmschule im mährischen Uherské Hradiště die Arbeit des international anerkannten Kameramanns Miroslav Ondříček vorgestellt, der 2015 gestorben ist. Er hat seit den 1960er Jahren 40 Filme gedreht, viele davon im Ausland. Bei der populären Sommerfilmschule wurde am Montag der 1968 entstandene Streifen „If“ vom britischen Regisseur Lindsay Anderson gezeigt. 1969 gewann Anderson mit dem Film den Grand Prix beim Festival in Cannes. Ondříček arbeitete mit dem Briten bereits 1967 am Streifen „The White Bus“ zusammen.

In Uherské Hradiště werden noch weitere Filme vorgestellt, die Ondříček im Ausland gedreht hat. Dazu gehören beispielsweise Andersons „O Lucky Man“, „The Slaughterhouse-Five“ des US-amerikanischen Regisseurs George Roy Hill und Penny Marshalls Film „Awakenings“. Demgegenüber fehlen beim Festival Filme, die Ondříček mit Regisseur Miloš Forman gedreht hat. Diese seien aber hierzulande bekannt, teilte Festivaldramaturg Jan Jílek am Montag mit.

Radsport: Kreuziger recht zufrieden mit Abschneiden bei Tour de France

Der tschechische Radprofi Roman Kreuziger hat sein Ziel, bei der Tour de France unter den Top 15 zu landen, knapp verfehlt. Er belegte in der Gesamtwertung der diesjährigen Tour den 16. Platz. Trotzdem sei er mit seiner Leistung recht zufrieden, sagte Kreuziger am Montag in Prag nach seiner Rückkehr aus Frankreich.

Der Rundfahrt-Auftritt des 33-jährigen Radprofis vom Team Dimension Data sei zukunftsweisend, hieß es. Er sei motiviert gewesen und die Frankreich-Schleife habe ihm Spaß gemacht, erklärte Kreuziger. Nächstes Jahr werde es, so der Radprofi, ein schweres Rennen bei den Olympischen Spielen in Japan geben. Doch er habe bewiesen, dass er sich auf schwere Rennen vorbereiten könne. Kreuziger war bei der Tour de France in den vergangenen Jahren viermal unter den To

Das Wetter am Mittwoch: wolkig mit Schauern und Gewittern, bis 29 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien heiter bis wolkig, vereinzelt treten Schauer oder Gewitter auf. Im Tagesverlauf nimmt die Bewölkung von Westen her zu. In großen Teilen des Landes kommt es dann zu kräftigen Schauern oder aber zu Gewittern mit Starkregen und Hagelschlag. Erst gegen Abend reißt der Himmel von Westböhmen her auf und es wird nahezu heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 25 und 29 Grad, in West- und Südwestböhmen allerdings nur bei 23 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden maximal 20 Grad Celsius erreicht. Es weht ein schwacher Wind aus Nordwest, der bei Gewittern indes kräftig auffrischt.