Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechien mit strengster Asylpolitik in der EU

Im vergangenen Jahr wurden in Tschechien neun von zehn Asylanträgen abgelehnt. Das Land hat damit die strengste Asylpolitik in der Europäischen Union. Die Zahlen des Innenministeriums hatte der Tschechische Rundfunk für einen Bericht zusammengestellt. Insgesamt haben vergangenes Jahr 1350 Menschen um Schutz in Tschechien gebeten. Zum Vergleich: In Deutschland hatten Asylanträge im vergangenen Jahr eine Erfolgsquote von 42 Prozent.

Laut dem Innenministerium leiten sich die Zahlen vor allem aus der Nationalität der Asylbewerber hierzulande zusammen. Während es in Tschechien relativ wenige Anträge von Bürgern Syriens oder Afghanistans gebe, würden Bewerber aus Beispielsweise Kuba oder der Ukraine überwiegen, heißt es in einer Stellungnahme des Ressorts. Diese hätten aber oft kein Recht auf Schutz. Flüchtlings-Aktivisten sprechen hingegen von massiven Fehleinschätzungen der Behörden.

Erneut Proteste gegen Justizministerin Benešová

In Prag und weiteren Städten Tschechiens haben erneut mehrere Tausend Menschen gegen die neue Justizministerin Marie Benešová protestiert. Die zentrale Kundgebung fand auf dem Altstädter Ring in Prag statt. Die Organisatoren der Proteste von der Initiative Milion chvilek pro demokracii (Eine Million Momente für die Demokratie) fordern den Rücktritt der ehemaligen Sozialdemokratin, da sie eine Einflussnahme auf die Justiz befürchten.

Marie Benešová war Ende April als Justizministerin vereidigt worden. Die parteilose Politikerin fordert unter anderem eine Vereinfachung der Justiz. Benešová folgte Jan Kněžínek im Amt nach, der wegen anhaltender Rücktritts-Spekulationen seinen Posten geräumt hatte.

Präsident Zeman verteidigt gegenüber russischer Pressagentur seinen Russland-Kurs

Politiker in Tschechien, die ihn einen Agenten von Russlands Präsident Wladimir Putin nennen, seinen „schlichtweg Idioten“. Dies sagte Tschechiens Staatspräsident Miloš Zeman am Montag in einem Gespräch für die russische Presseagentur Ria Novosti. Er sei einzig und allein ein Agent der Tschechischen Republik, so Zeman. Vor allem Politiker der konservativen Opposition werfen Zeman seine Nähe zu Russland aber auch China vor.

Weitere Themen des Interviews waren unter anderem der Ausbau des tschechischen Akw Dukovany mit möglicher russischer Beteiligung sowie der Krieg in der Ukraine. Diesen bezeichnete Zeman als Bürgerkrieg. Zudem hob das Staatsoberhaupt die Rolle der Sowjetunion 1945 bei der Befreiung der Tschechoslowakei von der deutschen Besatzung hervor.

Wettbewerb: Mährisches Prostějov ist beste Geschäftsstadt des Jahres 2018

Das mährische Prostějov / Proßnitz in Mähren wurde zur besten Geschäftsstadt in Tschechien für das Jahr 2018 gekürt. Auf dem zweiten Platz landete das zentral gelegene Humpolec / Humpoletz, Rang drei ging an die südmährische Großstadt Brno / Brünn. Dies geht aus den Ergebnissen der Umfrage „Město pro byznys 2018“ (deutsch: Stadt für Business 2018) hervor, die von der Agentur Datank erarbeitet und am Dienstag veröffentlicht wurden.

An dem 11. Jahrgang des Wettbewerbs nahmen alle 205 Gemeinden mit erweiterten Befugnissen in Tschechien sowie 22 Stadtteile der Hauptstadt Prag teil. Im vergangenen Jahr wurde die Konkurrenz von der mährisch-schlesischen Stadt Ostrava / Ostrau vor Humpolec und Brünn gewonnen.

Elton John zu Abschiedskonzert in Prag

Am Dienstag will sich die britische Pop-Legende Elton John in der Prager O2-Arena von seinen tschechischen Fans verabschieden. Das Konzert in der tschechischen Hauptstadt ist Teil der umfangreichen Abschiedstournee des 72-Jährigen unter dem Titel „Farewell Yellow Brick Road“. Insgesamt läuft die Konzertreihe noch bis Ende 2020.

Elton John wurde vor allem durch sein exzentrisches Auftreten und seine romantischen Balladen bekannt. In der Tschechoslowakei trat der Brite erstmals 1984 auf, also gut fünf Jahre vor der Wende von 1989. Zum ersten Mal in Prag war John jedoch bereits 1983 als Besitzer des südenglischen Fußball-Klubs Watford.

Eishockey-NHL: Tschechen Krejčí und Pastrňák nicht bei der WM

In der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL hat der Club aus Boston am Montagabend (Ortszeit) das Finale der Eastern Conference erreicht. Einer der herausragenden Akteure beim 3:0-Auswärtssieg in Columbus war der Tscheche David Krejčí, der das Siegtor zum 1:0 erzielte und noch eine Torvorlage gab. Wie er wird nun auch sein Landsmann, Sturmkollege David Pastrňak, der tschechischen Mannschaft bei der Eishockey-WM in der Slowakei fehlen. Denn ihr Verein, die Boston Bruins, trifft nun im Conference-Finale auf das Team der Carolina Hurricans, bei dem der Tscheche Petr Mrázek im Tor steht.

Die Boston Bruins haben sich in der Viertelfinalserie des Stanley Cups gegen die Columbus Blue Jackets mit 4:2 Siegen durchgesetzt. Ein entscheidendes siebtes Spiel gibt es hingegen in der Serie zwischen den San Jose Sharks und den Colorado Avalanche, nachdem die Mannschaft aus Denver die sechste Partie mit 4:3 nach Verlängerung gewonnen hat. Je nach Ausgang der Serie wird noch ein Spieler aus dem Verlierer-Team zum tschechischen WM-Team stoßen – entweder Stürmer Tomáš Hertl von den Sharks oder Torhüter Pavel Francouz vom Club aus Colorado.

Das Wetter am Mittwoch: heiter, nur örtlich etwas Regen, bis 20 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien heiter bis nahezu wolkenlos. In Böhmen wird die Bewölkung im Verlauf des Tages von Westen her zunehmen, in Mähren und in Mährisch-Schlesien wird dies erst gegen Abend der Fall sein. Im Westen Böhmens kann es örtlich auch etwas regnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 16 und 20 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden maximal 11 Grad erreicht, im Böhmerwald aber sind auch 14 Grad Celsius möglich. Es weht ein mäßiger Wind aus Süd bis Südost, der gegen Abend in Ostböhmen und in Mähren deutlich frischer wird.