Täglicher Nachrichtenüberblick
Außenminister Zaorálek hält Vereinbarung von Minsk für möglichen Durchbruch
Außenminister Lubomír Zaorálek hat die Vereinbarungen von Minsk als möglichen Wendepunkt für den Konflikt in der Ostukraine bezeichnet. Viel würde aber davon abhängen, ob sich das Verhalten Russlands ändere, sagte Zaorálek gegenüber Journalisten im tschechischen Abgeordnetenhaus. Falls sich der russische Präsident Putin an seine eigenen Worte halten werde, bestehe die Chance auf einen Durchbruch. Am Donnerstag wurde beim Ukraine-Krisengipfel in Minsk eine Einigung über eine Waffenruhe für das Kriegsgebiet in der Ostukraine erzielt. An den Verhandlungen in der weißrussischen Hauptstadt beteiligt waren die Vertreter der Ukraine, Russlands, Deutschlands und Frankreichs sowie eine Delegation der Separatisten in der Ost-Ukraine.
Präsident Zeman lobt Vereinigte Arabische Emirate für Kampf gegen IS
Präsident Miloš Zeman setzt seine Nahost-Reise fort. Am Donnerstag wurde das tschechische Staatsoberhaupt in den Vereinigten Arabischen Emiraten von Kronprinz Muhammad bin Zayid Al Nahyan empfangen. Zeman lobte bei dem Treffen den Einsatz der Emirate im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Das arabische Land hat sich bereits an mehreren Bombardierungen in Syrien und dem Irak beteiligt.
Zu Beginn seines Besuchs in den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte Miloš Zeman in der Hauptstadt Abu Dhabi das neue Gebäude der tschechischen Botschaft eröffnet. Die alte Landesvertretung war zu klein geworden. Zeman war am Donnerstag aus Jordanien in die Emirate weitergereist.
Premier Sobotka schaltet sich in Streit um tschechische Ölreserven in Deutschland ein
Premier Bohuslav Sobotka hat sich in den Streit um tschechische Ölreserven in den Tanklagern der deutschen Viktoriagruppe eingeschaltet. Sobotka wird am Freitag mit dem deutschen Botschafter in Tschechien, Arndt Freytag von Loringhoven, dazu verhandeln. Die Insolvenzverwaltung der Viktoriagruppe bestreitet, dass sich in den Lagern der Firma in Bayern tschechische Ölreserven befinden. Die tschechische Erdölverwaltung teilte jedoch mit, sie könne die Einlagerung durch Rechnungen beweisen. Zudem sei die Einlagerung durch ein internationales Abkommen garantiert, das im Jahr 2004 mit der deutschen Regierung geschlossen wurde.
Tschechien hatte aus Kostengründen einen Teil seiner Erdölreserven in die Tanks der Viktoriagruppe verbracht. Seit Ende vergangenen Jahres bemüht sich Prag um die Herausgabe der Reserven, die in Krailling bei München eingelagert sind.
Tschechische Kommunisten huldigen Nordkoreas Ex-Machthaber
Eine Propagandaausstellung Nordkoreas im Parteisitz der tschechischen Kommunisten hat bei Politikern der anderen Parteien für Irritationen gesorgt. Die Schau mit dem Titel „Zum Tag des strahlenden Sterns“ ist dem 2011 gestorbenen Ex-Machthaber Kim Jong Il gewidmet. Die Ergebnisse seiner Arbeit würden für sich sprechen, sagte der KSČM-Vizevorsitzende Petr Šimůnek der Tageszeitung „Právo“ am Donnerstag. Die nordkoreanische Führung habe „viel für das Volk getan“, so Šimůnek. Der stellvertretende Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses, Petr Gazdík, von der konservativen Partei Top 09 kritisierte im Tschechischen Rundfunk die Intentionen der Ausstellungsmacher. Kim Jong Il sei ein „Massenmörder und Diktator“ gewesen.
Journalisten kritisieren Verflechtung politischer, ökonomischer und medialer Macht
Journalisten einer Initiative gegen die Einschränkung der Medienfreiheit („Free Czech Media“) haben am Mittwoch ihre eigene Internetzeitung „Svobodné fórum“ (Freies Forum) gegründet. Damit protestieren sie gegen die Verflechtung von politischer, wirtschaftlicher und medialer Macht in Tschechien. Dies richtet sich vor allem gegen das Medienimperium von Unternehmer und Vizepremier Andrej Babiš von der Partei Ano. Die Initiative schickte Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) einen offenen Brief. Darin wird der Regierungschef aufgefordert, sich mit Babišs Einfluss zu befassen. Der Vizepremier ist Eigentümer des Verlagshauses Mafra, das die Tageszeitungen Mladá fronta Dnes und Lidové noviny herausgibt. In beiden Tageszeitungen werden der Initiative vermehrt Beiträge veröffentlicht, die Babiš gegenüber unkritisch seien.
Zwölf tschechische Unternehmen bei Biofach in Nürnberg
Bei der 26. Biofach in Nürnberg präsentiert sich auch ein Dutzend tschechische Firmen sowie das Landwirtschaftsministerium des Landes. Der tschechische Stand ist 114 Quadratmeter groß. Sich bei der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel oder ähnlichen Veranstaltungen im Ausland zu zeigen sei enorm wichtig, sagte Landwirtschaftsminister Marian Jurěcka (Christdemokraten). Nur so könnten tschechische Firmen im internationalen Wettbewerb bestehen. Ähnliches hatte der Minister auch schon anlässlich der Grünen Woche in Berlin vor einem Monat gesagt. Rund 3800 Bauern betreiben hierzulande ökologische Landwirtschaft, zudem bestehen 500 weitere Hersteller von Bio-Lebensmitteln.
Die Biofach ist am Mittwoch eröffnet worden. Erneut nehmen fast 2300 Aussteller teil, es werden insgesamt über 42.000 Besucher erwartet.
Tschechische Armee erhält 2300 neue kugelsichere Westen
Die tschechische Armee erhält fast 2300 neue kugelsichere Westen. Am Donnerstag unterzeichnete das Verteidigungsministerium ein entsprechendes Abkommen mit der tschechischen Waffenschmiede Česká zbrojovka. Die Firma aus dem südmährischen Uherský Brod / Ungarisch Brod hatte sich in einem Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. Sie bot den niedrigsten Preis aller Bewerber, der Auftrag wird 68 Millionen Kronen (2,48 Millionen Euro) kosten. In den kommenden 30 Tagen kann die Armee die kugelsicheren Westen bereits testen. Die Lieferung soll bis November dieses Jahres erfolgen.
Festival zum chinesischen Neujahr in Prag
Im Prager Palác Akropolis wird am Donnerstag ein Festival zum chinesischen Neujahr eröffnet. Das sogenannte Songfest ist genreübergreifend und findet neben Prag in acht weiteren Städten Tschechiens statt. Unter den Festivalgästen sind Tänzer aus Indonesien und Musikensembles aus China, Japan und der Mongolei. Das Festival wird von der chinesischen Sängerin Feng-jün Song und dem tschechischen Schauspieler Jaroslav Dušek veranstaltet. Bei den Veranstaltungen wird das chinesische Jahr des Schafes begrüßt.
Eisschnelllauf: Sáblíková Weltmeisterin über 3000 Meter
Eisschnellläuferin Martina Sáblíková ist zum dritten Mal Weltmeisterin über 3000 Meter geworden. Bei den Titelkämpfen im niederländischen Heerenveen war die Tschechin um 1,29 Sekunden schneller als die einheimische Mitfavoritin Ireen Wüst auf Platz zwei. Dritte wurde mit Marije Joling eine weitere niederländische Athletin.
Biathlon: Vítková wird Dritte bei Distanzrennen in Oslo
Beim Biathlon-Weltcup in Oslo hat Veronika Vítková den Sprung aufs Podest geschafft. Im Distanzrennen über 15 Kilometer am Donnerstag belegte die Tschechin den dritten Platz. Es siegte die Finnin Kaisa Mäkäräinen vor Darja Domratschewa aus Weißrussland. Vítková blieb fehlerfrei beim Schießen und war die Viertschnellste im Feld. Für sie ist es in dieser Saison bereits der sechste Platz auf dem Podest.
Tennis: Berdych in Rotterdam, Plíšková und Šafářová in Antwerpen im Viertelfinale
Beim Tennisturnier im niederländischen Rotterdam hat Titelverteidiger Tomáš Berdych das Viertelfinale erreicht. Im Achtelfinale besiegte der Tscheche am Donnerstag den Italiener Andreas Seppi in drei Sätzen mit 6:0, 3:6 und 6:3. Im Kampf um den Einzug in die Runde der letzten Vier trifft Berdych auf den Franzosen Gaël Monfils.
Beim Turnier der Frauen in Antwerpen kommt es im Viertelfinale zu einem rein tschechischen Duell zwischen Lucie Šafářová und Karolína Plíšková. Zunächst hatte die 22-jährige Plíšková ihr Achtelfinale gegen die deutsche Tennisspielerin Annika Beck gewonnen, sie siegte am Donnerstag mit 6:3 und 6:3. Danach tat es ihr Šafářová gleich und bezwang die Französin Kristina Mladenovic mit 6:4 und 6:1.
Das Wetter am Freitag, 13. Februar
Am Freitag ist es in Tschechien meist hochnebelartig bewölkt, mit vereinzelt Sprühregen. Örtlich kann es aber auch aufheitern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 5 Grad Celsius, bei Sonnenschein sind auch 7 Grad möglich. In Höhenlagen ab 1000 Meter wird maximal 1 Grad erreicht.