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Dan Ťok neuer Verkehrsminister – zehnter Ressortchef in sechs Jahren

Präsident Miloš Zeman hat am Donnerstag den ehemaligen Generaldirektor der Baufirma Skanská, Dan Ťok, zum neuen Verkehrsminister ernannt. Ťok ersetzt den vor drei Wochen zurückgetretenen Antonín Prachař. Der neue Minister und sein Vorgänger wurden jeweils von der Ano-Partei für das Verkehrsressort vorgeschlagen.

Dan Ťok ist der zehnte Verkehrsminister in den letzten sechs Jahren. Seiner Nominierung wurde zunächst kritisch begegnet, da nicht wenige Politiker der Koalitions- und Oppositionsparteien darin einen Interessenskonflikt sehen. Die Firma Skanská, die Ťok sechseinhalb Jahre lang leitete, ist ein bedeutender Auftragnehmer von Verkehrsbauten. Wegen seiner Nominierung verließ Ťok daher im November die Firma. Man habe sich schließlich für Ťok entschieden, weil sich der Ex-Manager über Jahre den Ruf erworben habe, konsequent gegen die intransparente Vergabe von Aufträgen aufzutreten, sagte Premier Bohuslav Sobotka.

Seehofer lädt Sobotka zu Besuch nach München ein

Bei seinem Treffen mit dem tschechischen Premier Bohuslav Sobotka am Donnerstag in Prag äußerte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer unter anderem, er könne sich durchaus vorstellen, dass die tschechische und die bayerische Regierung eines Tages gemeinsame Sitzungen abhalten werden. Jetzt sei es aber noch zu früh dafür, so Seehofer. Sobotka reagierte auf diese Worte mit der Ankündigung, es sei nicht auszuschließen, dass ihm bei seinem nächsten Besuch in München auch einige seiner Minister begleiten werden. Nichtsdestotrotz werde eine solche Begegnung nicht das klassische Format einer gemeinsamen Kabinettssitzung haben. Denn als primären Partner für eine bilaterale Regierungssitzung erachte er immer noch die Bundesregierung in Berlin, entgegnete Sobotka.

Seehofer hat Sobotka für das kommende Frühjahr nach München eingeladen. Sobotkas Reise wird dabei die Vertiefung der Zusammenarbeit mit dem Freistaat in den Bereichen Wirtschaft sowie Forschung und Entwicklung zum Schwerpunkt haben. Deshalb werden zahlreiche Unternehmer dieser Branchen die Regierungsdelegation nach München begleiten.

Bei ihren Prager Gesprächen am Donnerstag verhandelten Sobotka und Seehofer auch über den Stand der Vorbereitungen einer bayerisch-böhmischen Ausstellung, die 2016 in Prag und Nürnberg stattfinden soll. Das zentrale Thema der Ausstellung wird dabei die Persönlichkeit von Karl IV. sein, der einst böhmischer König und deutscher Kaiser war.

Bayerische Vertretung in Prag eröffnet – neuer Meilenstein gesetzt

Der Freistaat Bayern hat am Donnerstag eine eigene Vertretung in Prag eröffnet. Zur Einweihung war aus München Ministerpräsident Horst Seehofer angereist, von tschechischer Seite war auch Premier Bohuslav Sobotka zugegen. In ihren kurzen Ansprachen bezeichneten beide Regierungschefs die Eröffnung der Vertretung als historischen Meilenstein. Sie verwiesen darauf, dass zwischen Tschechien und Bayern noch bis vor einigen Jahren politische Eiszeit herrschte wegen der unterschiedlichen Betrachtungsweise zur Nachkriegsgeschichte und zur Aussiedlung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei. Der Durchbruch in den beiderseitigen Beziehungen wurde 2010 mit Seehofers erstem offiziellem Besuch in Prag erzielt.

Bayern setze mit seiner Repräsentanz „ein sichtbares Zeichen der Freundschaft zwischen beiden Ländern“, sagte Seehofer im Vorfeld seiner aktuellen Prag-Visite. Die Vertretung soll als „Schaufenster Bayerns in Tschechien“ dienen, bekräftigte er dann noch einmal in seiner Rede zur Eröffnung.

Die Repräsentanz befindet sich in einem historischen Palais in der Prager Altstadt. Für die tschechische Öffentlichkeit sollen dort neben Konferenzen und Diskussionsforen auch Konzerte, Lesungen und Ausstellungen stattfinden. Insgesamt sind für die Tätigkeit der Vertretung 637.000 Euro im bayerischen Haushalt 2015 vorgesehen.

Erneut Leute nach Explosion in Vrbětice evakuiert – Sicherheitsrat tritt zusammen

Nach einer weiteren Explosion im Munitionslager Vrbětice in Südmähren mussten am Mittwoch erneut Einwohner umliegender Orte evakuiert werden. Am Donnerstagnachmittag wurde bekanntgegeben, dass die Einwohner der Gemeinden Haluzice und Lipová nicht vor dem Wochenende in ihre Häuser zurück können. Die Gefahr in der näheren Umgebung des Munitionslagers sei weiterhin groß, bestätigte die Polizei. Laut Innenminister Milan Chovanec werde nicht vor Freitagnachmittag entschieden, ob die Evakuierten ihr Zuhause wieder beziehen dürfen.

Wegen des dauerhaften Gefahrenherds im Munitionslager tritt am Samstag in Vrbětice der Sicherheitsrat des Staates zusammen. Neben Regierungschef Bohuslav Sobotka werden auch mehrere Minister vor Ort sein. Es soll entschieden werden, auf welche Weise die noch unbeschädigte Munition an andere Standorte gebracht werden kann.

Im Munitionslager in Vrbětice war es am 16. Oktober zu einem verheerenden Brand gekommen war. Zwei Mitarbeiter der Firma Imex, die das Lager betreibt, kamen bei dem Brand ums Leben. Wegen der fortdauernden Gefahr weiterer Explosionen konnten die Spezialkräfte nur äußerst langsam zum Unglücksherd vordringen. Nach wie vor befinden sich noch etliche Tonnen Munition auf dem Areal.

Verkehr in Tschechiens rollt wieder normal – hunderte Haushalte weiter ohne Strom

Am Donnerstag hat der Bahn- und Straßenverkehr in Tschechien erstmals seit drei Tagen zur Normalität zurückgefunden. Kurz nach Mittag meldete der Sprecher der Tschechischen Bahnen (ČD), dass alle Fern- und Regionalzüge wieder fahrplanmäßig verkehren. Eisregen und gefrierende Nässe hatten ab Montag dafür gesorgt, dass die meisten Oberleitungen auf den elektrifizierten Strecken oder aber die Stromabnehmer der E-Loks eingefroren waren. Auch auf den Straßen wurden nach und nach alle Hindernisse wie umgestürzte Bäume oder vereiste Fahrbahnen behoben. Am Nachmittag meldete schließlich der mährische Bezirk Prostějov, dass alle regionalen Straßen wieder befahrbar seien.

Ein anhaltendes Problem sind indes die noch in mehreren Landesteilen beschädigten Stromleitungen. Besonders im Nordwesten ist die Lage weiter angespannt. Im Kreis Karlovy Vary / Karlsbad wurde in einigen Regionen der Katastrophenstand ausgerufen, hier sind hunderte Haushalte weiter ohne Strom. Die Stromversorger ČEZ und E.ON versicherten wiederholt, dass sie die Schäden so schnell als möglich beheben werden.

Oberes Gericht in Prag bestätigt lebenslängliche Haft für zwei Straftäter

Das Obere Gericht in Prag hat am Donnerstag die lebenslänglichen Haftstrafen gegen zwei Straftäter einer kriminellen Bande bestätigt. Es handelt sich um den Täter Michael Šváb und seinen Komplizen Libor Skopalík. Sie waren die Drahtzieher einer Bande, die sich auf Entführung und Erpressung spezialisiert hatte. Die Bande hat dabei wiederholt reiche tschechische Unternehmer ins Ausland entführt, zwei Unternehmer haben die Tortur nicht überlebt. Die weiteren Bandenmitglieder wurden zu Haftstrafen zwischen 4 und 30 Jahren verurteilt.

Das Urteil ist rechtskräftig, dagegen kann nur noch beim Obersten Gericht Berufung eingelegt werden. Der Urteilsspruch gegen Šváb und Skopalík ist der sechste Fall in Tschechien seit 1990, bei dem gleich mehrere Täter in ein und derselben Causa zu einer lebenslänglichen Strafe verurteilt wurden.

Realer Durchschnittslohn im Jahresvergleich um 1,2 Prozent gestiegen

Der monatliche Durchschnittslohn in Tschechien ist im dritten Quartal 2014 im Jahresvergleich um 441 Kronen auf 25.219 Kronen gestiegen. Das entspricht einem Monatslohn von 950 Euro. Im Vergleich zum zweiten Quartal ist der Durchschnittslohn indes um umgerechnet zehn Euro geschrumpft. Diese Angaben veröffentlichte das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Donnerstag.

Darüber hinaus gaben die Statistiker bekannt, dass im Jahresvergleich der Nominallohn und 1,8 Prozent und der Reallohn um 1,2 Prozent zugenommen haben. Die Ökonomen haben jedoch einen stärkeren Zuwachs erwartet. Sie verweisen darauf, dass der geringe Anstieg der Reallöhne und die ziemlich niedrige Inflation sehr weit hinter den Zielen der Zentralbank zurückgeblieben sind.

Laut der Angaben des Statistikamts wird der höchste Durchschnittslohn auch weiterhin in Prag gezahlt. Er liegt jetzt bei 32.627 Kronen, das entspricht 1.180 Euro. Mit dem geringsten Monatslohn müssen dagegen die Arbeitnehmer im Kreis Karlovy Vary / Karlsbad auskommen. Ihr Durchschnittsverdienst lag im dritten Quartal bei 21.624 Kronen, was umgerechnet zirka 780 Euro sind.

Tschechien verzeichnet niedrigste Zahl an Firmenpleiten in der Geschichte

Im November haben in Tschechien 61 Unternehmen ihren Bankrott gemeldet – das ist die niedrigste Zahl für einen Monat seit dem Inkrafttreten des Insolvenzgesetzes im Januar 2008. Gegenüber dem Oktober ist die Zahl der Bankrotterklärungen um 31 zurückgegangen. Das geht aus einer aktuellen Analyse hervor, die die Finanzberatungsfirma CRIF - Czech Credit Bureau am Donnerstag veröffentlicht hat.

Zwei Drittel der gemeldeten Bankrotts entfallen auf zwei Branchen: 21 auf den Dienstleistungssektor und 19 auf den Handel. Im Jahrvergleich sei die Zahl der Insolvenzen in allen wichtigen Industriezweigen zurückgegangen, mit Ausnahme des Bauwesens. Hier habe man einen Anstieg von einem Prozent verzeichnet, sagt die Analytikerin von CRIF - Czech Credit Bureau, Věra Kameníčková.

Der Rückgang der Bankrotte hängt ursächlich mit der konjunkturellen ökonomischen Situation in Tschechien zusammen. Im Zuge des Aufschwungs haben viele Unternehmen ihre Produktion erhöht, sie investieren und handeln wieder stärker. Dank dessen hat sich auch die Zahlungsmoral der Firmen verbessert.

Smogalarm in Přerov: Feinstaub-Grenzwert um das Vierfache überschritten

In der mittelmährischen Stadt Přerov / Prerau herrscht Smogalarm. Die 24-Stunden-Grenzwerte für Feinstaub wurden teilweise um das Vierfache überschritten. Am Donnerstagmorgen wurden im Stadtzentrum 193 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft gemessen. Der Grenzwert liegt bei 50 Mikrogramm. Der Magistrat der Stadt hat die Bewohner dazu aufgerufen, den Aufenthalt im Freien möglichst einzuschränken und die Fenster geschlossen zu halten. Hohe Luftverschmutzung wird auch aus Olomouc / Olmütz und Prostějov / Prossnitz gemeldet. In Olmütz lagen die Feinstaubwerte bei 114 Mikrogramm je Kubikmeter Luft.

Terasa U Zlaté Studně in Prag ist bestes tschechisches Restaurant des Jahres

Das Terasa U Zlaté Studně in Prag ist das beste tschechische Restaurant des Jahres. Der Betrieb von Chefkoch Pavel Sapík siegte beim Gastronomie-Wettbewerb Grand Restaurant von Pavel Maurer. Den zweiten Platz belegte ebenfalls ein Unternehmen in der tschechischen Hauptstadt, das von Roman Paulus geleitete Restaurant Alcron im Radisson Blu Hotel. Neu in der Topten der Restaurants ist das Landgasthaus Farma Košík in der mittelböhmischen Gemeinde Tuchom.

An der Umfrage nahmen 600 Gastronomie-Experten teil, sie testeten die Restaurants geheim und auf eigene Kosten. Auf Grundlage des Ranking entsteht seit 1997 jedes Jahr der tschechische Gastronomie-Führer Gurmán.

Freude über Geparden-Vierlinge in Prag

Der Prager Zoo freut sich über seltene Geparden-Vierlinge. Das teilte der Tierpark am Donnerstag mit. Das drei Jahre alte Geparden-Weibchen Savannah habe den flauschigen Nachwuchs bereits am 21. November zur Welt gebracht. Doch erst jetzt hätten die kleinen Raubkatzen die kritischste Phase überstanden. Die Mutter kümmere sich sehr gut um den Nachwuchs, sagte ein Tierpfleger. Für den Tierpark ist es ein großer Erfolg, denn die Zucht von Geparden ist Experten zufolge schwierig. Sie gelten als schnellste Landtiere der Welt. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion wird die Art als gefährdet geführt.

Biathlon: Šlesingr Dritter bei Saisonauftakt der Herren

Biathlet Michal Šlesingr hat beim ersten Einzelrennen der Weltcup-Saison den dritten Platz belegt. Über 20 Kilometer musste sich der Tscheche nur dem viermaligen Olympiasieger Emil Hegle Svendsen aus Norwegen und Sergej Semenow aus der Ukraine geschlagen geben. Šlesingr verbuchte bei dem Rennen am Mittwoch in schwedischen Östersund einen Fehlschuss und kam mit über zwei Minuten Rückstand auf Svendsen ins Ziel. Für den 31-jährigen Skijäger bedeutete dieses Ergebnis eine erfolgreiche Rückkehr in den Weltcup nach zwei Jahren. Wegen gesundheitlicher Probleme hatte Šlesingr weder bei der WM in Tschechien noch bei den Olympischen Spiele in Sotschi starten können.

Das Wetter am Freitag: bedeckt, etwas Regen, bis 7 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt, am Morgen ist es örtlich auch nur wolkig. Im Tagesverlauf überquert ein Regenband von Süden her das Land, vereinzelt gibt es leichten Regen, besonders in Mähren. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 3 bis 7 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 2 Grad Celsius erreicht.