Täglicher Nachrichtenüberblick

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Außenminister der Visegrad-Ländergruppe reisen nach Kiew

Vertreter der vier Visegrad-Staaten werden am Freitag zu Gesprächen in die krisengeschüttelte Ukraine reisen. An der Stippvisite nehmen der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek, sein slowakischer Kollege Miroslav Lajčák, der Ungar János Martonyi und ein Vertreter des polnischen Außenministeriums teil.

Die Chefdiplomaten aus Tschechien, Polen, der Slowakei und Ungarn wollen in Kiew mit dem ukrainischen Interimspräsidenten Alexander Turtschinow zusammenkommen. Zudem ist ein Besuch der kommunalen Selbstverwaltung in der ostukrainischen Industriestadt Donezk geplant. Das Programm sei mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton abgesprochen, teilte das Außenministerium in Prag am Donnerstag mit.

Das EU-Parlament hat Drittstaaten und alle politischen Kräfte in der Ukraine zur Achtung der territorialen Integrität des Landes aufgefordert. Die Abgeordneten forderten in der fraktionsübergreifenden Entschließung am Donnerstag in Straßburg Moskau zu einer konstruktiven Haltung auf, damit die Ukraine „gute bilaterale Beziehungen sowohl zur EU als auch zu Russland unterhalten kann“.

Tschechien fliegt 27 verletzte Ukrainer aus Kiew aus

Insgesamt 27 Verletzte von den Demonstrationen auf dem Maidan in Kiew werden am Donnerstag nach Tschechien gebracht. Die Ukrainer sollen in Prager Krankenhäusern behandelt werden. Der jüngste von ihnen ist 17 Jahre alt und hat eine Schussverletzung. Ihm drohe die Amputation eines Beines, sagte ein Projektkoordinator der tschechischen Hilfsorganisation Člověk v tísni (Mensch in Not). Die Verletzten sollen mit zwei Armeeflugzeugen nach Prag geflogen werden, die beiden Maschinen sind mit intensiv-medizinischen Geräten ausgestattet. Die Landung ist für 19 Uhr vorgesehen.

Am Mittwoch hatte das tschechische Kabinett bei seiner Sitzung beschlossen, die Behandlung der verletzten Ukrainer finanziell zu unterstützen. Für die Hilfsaktion stellt die Regierung von Premier Bohuslav Sobotka zehn Millionen Kronen (365.000 Euro) zur Verfügung. Ausgewählt wurden die Patienten von Člověk v tísni.

Präsident Zeman unterstützt Beitritt Mazedoniens in EU und Nato

Der tschechische Präsident Miloš Zeman unterstützt den Beitritt Mazedoniens in die Europäische Union. Er würde es zudem begrüßen, wenn die Balkanrepublik auch Mitglied der Nato würde, sagte das Staatsoberhaupt im Anschluss an das Treffen mit seinem mazedonischen Amtskollegen Gjorge Ivanov am Donnerstag in Prag. Laut Zeman habe Tschechien ein großes Interesse daran, in Mazedonien zu investieren.

Der Präsident des Balkanstaates ist am Abend zu einem Essen mit Premier Bohuslav Sobotka geladen. Mazedonien zählt gegenwärtig zu den EU-Beitrittskandidaten, die Europäische Kommission empfiehlt seit fünf Jahren die Aufnahme des Landes in die Union. Für Tschechien zählt der Beitritt des Staates zu den außenpolitischen Prioritäten.

Erster Innenminister der Nachwendezeit Richard Sacher verstorben

Im Alter von 71 Jahren ist am Donnerstag der frühere tschechische Christdemokrat (ČSL) Richard Sacher verstorben. Sacher war in der föderativen Tschechoslowakei von Dezember 1989 bis Juni 1990 der erste Innenminister des Landes nach der Wende. In dieser Zeit ließ er den gefürchteten kommunistischen Geheimdienst (StB) auflösen. Dieser Geheimdienst hatte in der Tschechoslowakei eine ähnliche Rolle inne wie die berüchtigte Stasi in der ehemaligen DDR.

Gericht entscheidet: Unternehmer Pitr wird Rest der Haftstrafe erlassen

Das Gericht in Prag hat dem kontroversen Unternehmer Tomáš Pitr den Rest seiner Gefängnisstrafe erlassen. Das berichtete das Tschechische Fernsehen (ČT) am Donnerstag. Damit muss Pitr nicht mehr den verbleibenden Teil seiner vierjährigen Haftstrafe absitzen, die das Prager Obergericht im vergangenen Dezember gegen ihn verhängt hat. Schwerwiegender Grund für die Strafe waren Pitrs Steuerhinterziehungen aus dem Jahr 1994. Weit vor dem Urteil hatte Pitr schon zweieinhalb Jahre im Gefängnis verbracht. Im Jahr 2007 flüchtete er aus Tschechien, drei Jahre später wurde er im schweizerischen St. Moritz gefasst.

Das Prager Obergericht hat ihm im Dezember zudem die Strafe auferlegt, fünf Jahre lang keine Führungsposition in einem Wirtschaftsunternehmen bekleiden zu dürfen. Dieses Verbot berühre ihn indes kaum, da er seine Geschäftstätigkeit seit einiger Zeit ins Ausland verlagert habe, sagte Pitr schon damals. Der Unternehmer behauptet nach wie vor, unschuldig zu sein. Seiner Meinung nach habe für das Gericht immer die schwierige Situation bestanden, dass sich die Steuergesetze hierlande häufig geändert haben. Deswegen sei es stets schwer gewesen, ein gerechtes Urteil zu fällen, glaubt Pitr.

Energiekonzern ČEZ verzeichnet starke Gewinneinbußen in 2013

Der tschechische Energiekonzern ČEZ hat im vergangenen Jahr Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Im Vergleich zu 2012 verdiente das halbstaatliche Unternehmen 12,3 Prozent weniger, unter dem Strich waren dies 35,2 Milliarden Kronen (1,2 Milliarden Euro). Grund für die Einbußen seien die Preis-Einbrüche auf dem Energiemarkt gewesen, teilte die Firma mit. Für dieses Jahr erwartet ČEZ einen Gewinn von 27,5 Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro).

ČEZ ist das größte Energieunternehmen in Tschechien. Hauptaktionär ist der Staat, er besitzt rund 70 Prozent der Aktien.

Tschechiens Baubranche rechnet für 2014 mit weiterem Leistungsrückgang

Entgegen dem leichten Aufwärtstrend in der Gesamtwirtschaft Tschechiens wird die Baubranche des Landes auch in diesem Jahr noch schrumpfen. Die Direktoren führender tschechischer Bauunternehmen rechnen mit einem Rückgang der durchschnittlichen Jahresbauleistung um weitere 0,6 Prozent. Ihrer Meinung nach werde sich die Trendwende zum Wachstum erst im nächsten Jahr vollziehen – für 2015 rechnen sie mit 1,8 Prozent Wachstum. Das geht aus der Analyse des tschechischen Bauwesens für das erste Quartal 2014 hervor, die am Donnerstag durch die Agenturen CEEC Research und KPMG ČR veröffentlicht wurde.

Kartellamt gibt grünes Licht für Verkauf von Ringier Axel Springer CZ

Das Kartellamt in Brno / Brünn hat grünes Licht gegeben für den Verkauf des tschechischen Zeitungsgeschäfts von Axel Springer und dem Schweizer Verlag Ringier. Bei den Käufern handelt es sich angeblich um die tschechischen Unternehmer Daniel Křetínský und Patrik Tkáč. Der Unternehmenswert soll bei 170 Millionen Euro liegen. Das Gemeinschaftsunternehmen Ringier Axel Springer Media AG verkauft sowohl seine tschechische Tochtergesellschaft sowie die Beteiligung an dem Presse-Grossisten PNS.

Ringier Axel Springer CZ gibt in Tschechien das auflagenstärkste Boulevardblatt „Blesk“ heraus sowie unter anderem die Fachtageszeitung „Sport“ und das Wochenmagazin „Reflex“. Daniel Křetínský ist eine der einflussreichsten Personen im tschechischen Business. Der studierte Jurist ist in mehreren Bereichen als Unternehmer tätig, unter anderem in der Energiewirtschaft, Kohleförderung, im Maschinenbau und in der Abfallwirtschaft. Des Weiteren ist er Chef des Fußballklubs Sparta Prag.

Prager Stadtrat plant Umbau des Messegeländes

Das Prager Messegelänge (Výstaviště) wird umgebaut und saniert. Das haben die Stadtherren der Hauptstadt auf ihrer Sitzung am Donnerstag beschlossen. Sie bewilligten das Konzept des Umbaus, das sowohl Baumaßnahmen innerhalb des Geländes als auch von dessen Umgebung enthält. Über die Kosten und die Dauer des Umbaus wurde indes noch nichts bekannt. Die Details dazu sollen später erörtert werden, hieß es.

Tennis: Berdych nach Sieg über Tsonga im Halbfinale von Dubai

Der Tscheche Tomáš Berdych hat am Donnerstag die Vorschlussrunde des ATP-Tennisturniers von Dubai erreicht. Im Viertelfinale bezwang er den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga in zwei Sätzen mit 6:4 und 6:3. Es war Berdychs zehnter Einzelsieg in Folge. Im Halbfinale trifft der 28-Jährige auf den Deutschen Philipp Kohlschreiber.

Erneut Smog in einigen Teilen des Mährisch-Schlesischen Kreises

In einigen Teilen des Mährisch-Schlesischen Kreises herrscht erneut Smog. An manchen Messstellen erreichte die 24-Stunden-Konzentration von Feinstaub das Doppelte des zugelassenen Wertes. So wurden am Donnerstagmorgen zum Beispiel in Karviná / Karwin 98 Mikrogramm Feinstaubpartikel je Kubikmeter Luft gemessen, in Věřňovice sogar 102 Mikrogramm. Der Grenzwert für diese Partikel aus Auto- und Industrieabgasen liegt bei 50 Mikrogramm.

Im Mährisch-Schlesischen Kreis kommt es im Winter häufig zu extremen Smoglagen. Die Luft in diesem nordöstlichsten Zipfel Tschechiens gilt als die schlechteste im Land.

Das Wetter am Freitag: bewölkt, Regen oder Schneeregen, bis 10 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, gelegentliche Schauer oder Regen, der ab 600 Meter in Schneeregen übergeht. Morgens vereinzelt Frühnebel, im Tagesverlauf klart der Himmel zunehmend auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 6 und 10 Grad Celsius, in Höhenlagen ab 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 4 Grad Celsius.