Täglicher Nachrichtenüberblick

Polizei findet vermissten Säugling bei Mělník tot auf und ermittelt noch

Die Großfahndung der Polizei nach einem vier Monate alten Säugling in Melník und Umgebung endete am Samstagnachmittag mit der traurigen Gewissheit, dass der vermisste Junge nur noch tot geborgen werden konnte. Die nach dem Auffinden des Leichnams sofort eingeleitete gerichtsmedizinische Obduktion hat ergeben, dass das Baby nicht durch Fremdeinwirkung gestorben ist, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Die Polizei überprüfte zunächst die Aussagen von zwei Personen. Wie viele Menschen insgesamt vernommen wurden, wo ihre Kollegen den Körper des Säuglings gefunden haben, diese und andere Informationen wurden von ihr nicht bekanntgegeben.

Am Freitag hatte die Mutter des Babys die Notrufnummer gewählt und gemeldet, dass sie ihren Jungen im Schlosspark von Hořín mitsamt dem Kinderwagen verloren habe. Daraufhin wurde eine großangelegte Fahndung eingeleitet, an der Dutzende Polizisten und Feuerwehrleute beteiligt waren. Außerdem war ein Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera im Einsatz, nach der nächtlichen Unterbrechung wurden bei der Suche am Samstag zudem Suchdrohnen eingesetzt. Auch am Sonntag wurde noch an der Aufarbeitung des Falls gearbeitet, nähere Informationen gibt die Kriminalpolizei vermutlich erst am Montag bekannt.

Corona-Hotspot: 343 Infizierte im Bergbau in Karviná – Lage unter Kontrolle

Die Grube Darkov des Bergbauunternehmens OKD in Karviná / Karwin ist nach wie vor der aktuelle Hotspot in der Coronavirus-Pandemie in Tschechien. Zum Samstag wurden 343 infizierte Personen registriert, davon sind am Samstag 14 neue Fälle hinzugekommen. Das geht aus den Informationen hervor, die das Gesundheitsamt des Kreises Mährisch-Schlesien am Samstagabend auf seiner Internetseite veröffentlicht hat.

Von den positiv auf das Virus getesteten Personen sind 228 Bergarbeiter, darunter elf Pendler aus Polen. Die Zahl der Familienangehörigen, die sich angesteckt haben, liegt bei 109, wobei am Samstag elf Personen neu hinzugekommen sind. Des Weiteren sind sechs Beschäftigte aus einem anderen Arbeitsbereich von der Ansteckung betroffen. Außerhalb dieses Corona-Herds sei die epidemiologische Lage im Kreis Mährisch-Schlesien weiterhin stabil, bestätigte das Gesundheitsamt.

Coronavirus: 34 Neuinfizierte am Samstag bei geringer Anzahl von Tests

Am Samstag wurden in Tschechien weitere 34 Fälle mit einer Coronavirus-Ansteckung nachgewiesen. Das ist die niedrigste Anzahl in den zurückliegenden neun Tagen. Den zweiten Tag in Folge ist niemand an Covid-19 gestorben, zudem ist die Anzahl der Patienten, die an der Lungenkrankheit stationär behandelt werden, weiter gesunken. In den Labors wurden aber lediglich 2796 Tests vollzogen, das ist der geringste Umfang seit dem 23. März. Der Anteil der Infizierten an der Gesamtzahl der Testpersonen lag daher bei relativ hohen 1,22 Prozent.

Seit Beginn der Pandemie wurde das Virus hierzulande bei insgesamt 9233 Personen festgestellt. Über 70 Prozent der Infizierten sind mittlerweile von der Erkrankung genesen, 2368 Menschen sind noch mit dem Erreger infiziert. An der Lungenkrankheit Covid-19 sind 319 Patienten gestorben. Das sind die Zahlen, die das Gesundheitsministerium am Sonntagvormittag um 9:00 Uhr veröffentlicht hat.

Bei der Mehrzahl der Infizierten hatte die Krankheit einen gemäßigten Verlauf. Gegenwärtig werden 123 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern stationär behandelt, bei 15 von ihnen nimmt die Erkrankung einen schweren Verlauf.

Chvojka: Gesetzentwurf zu öffentlichen Aufträgen bisher inakzeptabel

Die Abgeordneten der Sozialdemokraten werden eine Gesetzesvorlage des Kabinetts über eine vereinfachte Vergabe von öffentlichen Aufträgen in ihrer jetzigen Form nicht unterstützen. Dies erklärte der Fraktionsvorsitzende der Partei, Jan Chvojka, am Sonntag in einer Diskussionsrunde des Tschechischen Fernsehens (ČT). Chvojka erachtet den von der Regierung aus Ano-Partei und Sozialdemokraten verfassten Entwurf als einen Fehler. Die untere Parlamentskammer hatte es während des legislativen Notstands abgelehnt, diese Vorlage zu billigen. Jetzt soll darüber auf dem üblichen Weg mit drei Lesungen entschieden werden.

Einen Entwurf zu verabschieden, bei dem die Transparenz eines Besitzers nicht mehr überprüft werde, würde bedeuten, dass es uns nichts ausmacht, wenn derjenige keine verbuchten Aktien hat. Und das sei ein Fehler, betonte Chvojka in der Sendung. Die Kommunisten, die das Minderheitenkabinett tolerieren, sehen das etwas anders. Nach Aussage ihres Fraktionschefs Pavel Kováčik hätten sie mit dem Entwurf kein Problem, wenn das vereinfachte Prozedere bei der Auftragsvergabe nur für die Zeit des Notstands gelte. Und es müsste gewährleistet sein, dass eine rückwirkende Kontrolle zum Beschaffungsprozess stattfindet, sagte Kováčik.

Studie: 16 Prozent der Tschechen leben unter beengten Verhältnissen

16 Prozent der Tschechen leben unter beengten Verhältnissen, was die Möglichkeit einer effektiven Arbeit im Homeoffice oder einer zu Hause betriebenen Bildung einschränkt. Mehr als ein Viertel der tschechischen Haushalte mit einem erwachsenen Mitglied sind mit den Wohnkosten überlastet, sie machen über 40 Prozent ihres monatlichen Einkommens aus. Das geht aus den Daten des Europäischen Statistikamts (kurz: Eurostat) hervor, die die Investmentgesellschaft Wood & Company analysiert hat.

Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen haben normalerweise keine Chance, wenigstens zehn oder gar 20 Prozent des Immobilienpreises anzusparen. Es sei für sie wirklich schwierig, einen größeren Wohnraum zu kaufen. Und wenn die Familie nicht hilft, hätten sie oft keine andere Wahl, als unter beengten Verhältnissen oder weit weg von der Stadt zu leben, erläutert der Generaldirektor der Firma 4fin, Tomáš Trauške.

Ein Haushalt gilt als überfüllt, wenn beispielsweise ein Ehepaar oder Geschwister des anderen Geschlechts im Alter von Teenagern kein eigenes Zimmer haben, sagt Eva Sadovská von Wood & Company. Laut einer Studie leben in Haushalten von zwei Erwachsenen mit mehr als drei Kindern 41 Prozent dieser Familien unter beengten Verhältnissen. Bei alleinstehenden Personen sind es 36 Prozent.

Festival Khamoro auf den Herbst verlegt

Das Festival Khamoro, das eigentlich an diesem Sonntag beginnen sollte, ist wegen der Corona-Krise vorläufig auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Die Veranstalter des Programms der Roma-Kultur wären indes froh, wenn sie es im Herbst ausrichten könnten. Gegenwärtig werden sie unter anderem davon abgehalten, weil viele Teilnehmer aus dem Ausland wegen der vielerorts geschlossenen Grenzen nicht einreisen können. Dennoch wird das Festival am Montag zumindest eröffnet, und zwar mit einer Ausstellung in der Prager Galerie ArtivistLab.

Das Festival werde in diesem Jahr aber nicht wie gewohnt innerhalb einer Woche stattfinden, sondern es wird aufgeteilt in mehrere Aktionen von Juni bis Dezember 2020, schreiben die Veranstalter auf ihrer Webseite. Wie Inka Jurková von der Produktionsleitung mitteilte, werden die Veranstalter das Programm im Netz bekanntgeben, sollte es im Herbst stattfinden. Einige Programmteile werden dabei auch on-line umgesetzt.

Das Wetter am Pfingstmontag, dem 1. Juni 2020

Am Montagmorgen ist es in Tschechien heiter bis nahezu wolkenlos. Im Tagesverlauf häuft sich die Bewölkung, gegen Abend wird es wieder heiter. Nur im Nordosten ist es vorübergehend bewölkt mit schwachen Schauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 18 bis 22 Grad, in Höhenlagen ab 1000 Meter schwanken die Höchstwerte um 13 Grad Celsius. Es weht ein mäßiger Wind aus Nordost.