Theater haben Ferien

In vielen tschechischen Theatern sind Ferien ausgerufen worden. Die Künstler nutzen diese Zeit zum Erholen und die Techniker zu verschiedenen Reparaturen der Bühnen aus. Die Theater warten jetzt, bis sich ihre Besucher nach der üppigen Weihnachts- und Silvesterzeit wieder an den Alltag gewöhnen und sich wieder in die Theater begeben. Mehr dazu erfahren Sie von Lucie Krupickova:

Nach den Worten des Direktors des Prager Musiktheaters Karlín ist dies eine langjährige Erfahrung. Wie er ausführte, gehen die Leute Anfang Januar und kurz nach den Sommerferien nur höchst selten in die Theater. Viele von ihnen haben deshalb in dieser Zeit geschlossen. Und auch die Theaterschauspieler konnten zumindest die erste Januarwoche eine Pause einlegen.

Das Desinteresse der Zuschauer betrifft auch die Musical-Bühnen. Im Prager Kalich-Theater zum Beispiel wird das Musical Hamlet erst wieder ab dem 17. Januar aufgeführt. Wie Jaroslav Panenka, der Sprecher des Kalich-Theaters sagte, ist man zudem auf die Zuschauer, die von außerhalb Prags anreisen, angewiesen. Bei nasskaltem Winterwetter haben sie oft keine Lust, zu kulturellen Veranstaltungen irgendwohin zu fahren. Im Gegensatz zu vielen Theatern, machen Ausstellungshallen, Galerien und Museen derzeit keine Ferien. Laut Auskunft der Angestellten des Prager Nationalmuseums Sasa Reznickova ist die Touristensaison noch nicht zu Ende. Die Flaute werde erst in der zweiten Januarhälfte und im Februar kommen, so Reznickova.

Eine besondere Maßnahme gegen die sinkende Besucherzahl hat das Prager Nationaltheater unternommen. An allen Bühnen dieses Theaters wird weiterhin täglich gespielt, doch die Besucher können sich im Januar und Februar über eine 50-prozentige Ermäßigung der Eintrittskarten freuen.

Außerdem hat im Nationaltheater am Donnerstag voriger Woche das Festival "Oper 2001" begonnen. Bis zum 24. Februar haben hierbei alle regionalen Opernensembles die Möglichkeit, ihre Inszenierungen in der tschechischen Hauptstadt zu präsentieren und miteinander zu konfrontieren. Im Verlauf des Festivals werden z.B. die Inszenierungen von Mozarts Don Giovanni, Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen oder die Oper Othello von Giuseppe Verdi vorgeführt. Auf dem Programm stehen aber auch einige weniger bekannte Werke, wie beispielsweise die Oper "Divadlo za branou" (Theater hinter dem Tor) von Bohuslav Martinu. Bis zum 24. Februar haben Sie also die Möglichkeit, sich ein Bild über die Qualität des tschechischen Opernschaffens zu machen. Die detaillierte Veranstaltungsliste können Sie dabei unter der Internetadresse http://www.divadlo.cz/jhd abrufen.

Autor: Lucie Krupickova
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