Topolánek wirft Präsident Klaus eine unkritische Haltung gegenüber Russland im Kaukasus-Konflikt vor

Der tschechische Premier Mirek Topolánek vertritt die Ansicht, dass in der Meinung von Präsident Václav Klaus zum georgisch-russischen Konflikt der Anteil Russlands fehle. Topolánek sagte am Dienstag vor Journalisten, dass er zu diesem Konflikt eine andere Meinung habe als das Staatsoberhaupt. Seiner Auffassung nach reagierte Georgien auf eine zuvor von Moskau vorbereitete Provokation. Nach Ansicht von Klaus trage die georgische Seite den entscheidenden Anteil an dem Konflikt.

Topolánek vertritt damit eine ähnliche Meinung wie Tschechiens Außenminister Karel Schwarzenberg, der Präsident Klaus vorgeworfen hatte, in seinen Erklärungen über den georgisch-russischen Konflikt Russlands Verantwortung übersehen zu haben. Gegenüber den Medien sagte Schwarzenberg, er respektiere die andere Meinung des Präsidenten über das Geschehen im Kaukasus, bestehe aber auf seiner eigenen Haltung. Seiner Ansicht nach sei es schade, dass sich die Politiker nicht beraten hätten, bevor sie mit ihrer Meinung an die Öffentlichkeit gegangen sind.

Autor: Lothar Martin