Tschechen genießen Atmosphäre im „sächsischen Weihnachtsland“
Das Weihnachtsfest klopft immer lauter an die Tür. Bis zum Heilig Abend sind es nur noch Stunden. Wo aber kann man die vorweihnachtliche Atmosphäre besser genießen, als im „Weihnachtsland sächsisches Erzgebirge“? Auch immer mehr Tschechen wissen das und fahren jetzt öfter über den Kamm des Gebirges.
Das Spielzeugdorf Seiffen ist der wohl typischste Ort für sächsische Weihnachtskunst: Hier werden die handgeschnitzten Pyramiden, Schwippbögen, Räuchermänner und Nussknacker in großer Vielfalt hergestellt, kurzum: bei Glühwein, Stollen und Pfefferkuchen und – wie eben grad gehört – einer zünftigen Bergparade, sind Sie mitten im Weihnachtswunderland. Das fand auch ein junges tschechisches Ehepaar:
„Wir sind aus Litvínov. Es ist wirklich schön hier und die Atmosphäre ist viel besser als in Tschechien“, versichert mir der Familienvater, dessen Ehefrau ihm zustimmt. Sie kommen also aus Litvínov, der nordböhmischen Industriestadt am südlichen Fuße des Erzgebirges. Aber Moment mal, Litvínov, dorthin fahren doch auch viele Deutsche zu den Eishockeyspielen des regionalen Extraligaclubs?
„Ja, es kommen viele zu uns, und jetzt, wo Litvínov an der Spitze steht, kommen immer mehr“, freut sich der Mann, dass auch seine Stadt immer mehr wahrgenommen wird. Spätestens seit dem vorjährigen Beitritt Tschechiens zum Schengenraum begegnen sich Tschechen und Deutsche immer häufiger diesseits und jenseits des Erzgebirges. Und ins benachbarte Sachsen zieht es die Tschechen schon längst nicht mehr nur zum Einkaufen, betont der tschechische Generalkonsul in Dresden, Tomáš Podivinský:
„Die Tschechen können es sich heute leisten, nicht nur zum Einkaufen nach Sachsen zu fahren, sondern auch, um kulturelle Veranstaltungen zu besuchen oder um verschiedene Freizeitangebote zu nutzen. Das beschränkt sich nicht etwa nur auf einen Besuch der bekannten touristischen Attraktionen von Dresden wie der Frauenkirche, dem Zwinger oder dem Grünen Gewölbe. Besucht werden auch andere Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel Schloss Moritzburg, in dem unter anderem das beliebte Märchen ´Drei Haselnüsse für Aschenbrödel´ gedreht wurde – also jener Fernsehfilm, der unter der Regie des populären tschechischen Regisseurs Václav Vorlíček entstand. Auch die sehr attraktiven Messen in Leipzig werden von Tschechen häufig besucht.“
Diejenigen, die am dritten Adventssamstag die Bergparade in Seiffen besucht haben, konnten dann auch das berühmte Steigerlied hören und mitsummen.