Tschechien interessiert sich für ausgemusterte „Leopard 2“ der Schweiz
Tschechien will nach Angaben der Presseagentur AFP von der Schweiz ältere Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 kaufen.
Nach Deutschland habe auch Tschechien Interesse an alten Leopard-2-Panzern aus Beständen der Schweiz angemeldet. Das sagte die Schweizer Verteidigungsministerin Viola Amherd im Fernsehsender SFR am Montag. Um wie viele Panzer es sich handeln soll, ist unklar.
Das tschechische Verteidigungsministerium teilte gegenüber der Presseagentur ČTK mit, es habe nicht mit der schweizerischen Seite über den Panzerkauf verhandelt. „Falls die Schweiz aber Tschechien ihre Panzer Leopard 2 als Belohnung für die tschechische Hilfe für die Ukraine anbieten wolle, wäre das Ministerium bestimmt nicht dagegen“, sagte der Leiter der Abteilung für Kommunikation im Verteidigungsministerium, David Jareš. Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) wollte diese Information allerdings auf einer Pressekonferenz am Montagabend nicht kommentieren.
Die Schweizer Armee hat 134 Leopard-2-Panzer im Einsatz sowie 96 eingelagerte Leopard-2-Panzer. Sie wurden zwischen 1987 und 1993 von Deutschland gekauft. Die deutsche Bundesregierung hatte die Schweiz Ende Februar um die Genehmigung für einen Rückkauf stillgelegter Leopard-Panzer durch den deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall gebeten.
Tschechien ist ein wichtiger Waffenlieferant für die Ukraine. Unter anderem wurden Panzer sowjetischer Bauart dorthin geschickt, die von der ukrainischen Armee auch verwendet werden. Als Ersatz dafür schenkt Deutschland im Rahmen eines vereinbarten Ringtausches insgesamt 14 Leopard-Panzer vom Typ 2A4 und ein Bergefahrzeug der Tschechischen Republik.
