Tschechien lehnt syrische Medevac-Patienten ab - angebliches Sicherheitsrisiko

Das tschechische Innenministerium hält syrische Flüchtlinge für ein mögliches Sicherheitsrisiko und will daher ihre Behandlung in tschechischen Krankenhäusern nicht erlauben. Das berichtete der Nachrichtenserver Lidovky.cz am Sonntag. In den von IS (Islamischer Staat) kontrollierten Gegenden könnten sich Tschechien gegenüber „feindlich gesinnte Menschen“ unter die Patienten mischen, wird eine Sprecherin des Ministeriums zitiert. Die tschechische Bischofskonferenz hat diese Haltung des Staates kritisiert. Der Generalsekretär der Konferenz, Tomáš Holub, verwies dabei auf die mehreren Tausend Flüchtlinge, die Deutschland aufgenommen habe.

Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien sind bereits Kinder und Erwachsene aus dem Land in Tschechien behandelt worden. Dies geschieht im Rahmen des Medevac-Programms. Am Dienstag sind tschechische Ärzte erneut nach Jordanien aufgebrochen, um vor allem Kinder zu versorgen. Schwere Verletzungsfälle sollen aber eigentlich in Tschechien behandelt werden.

Autor: Till Janzer