Tschechien plant wegen Russland-Sanktionen Kurzarbeit
Wegen der negativen Auswirkungen der russischen Sanktionen erwägt Tschechien die beschleunigte Einführung von Kurzarbeit nach deutschem Vorbild. Das sei eine Lösung, über die lebhaft nachgedacht werde, bestätigte Regierungssprecher Martin Ayrer am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Das Kabinett von Ministerpräsident Bohuslav Sobotka werde sich noch in dieser Woche mit den Empfehlungen einer Expertengruppe befassen. Bei Kurzarbeit soll der Staat künftig den Verdienstausfall zum Teil abgelten.
Unternehmerverbände und Gewerkschaften signalisierten Unterstützung. Als Antwort auf EU-Sanktionen im Ukrainekonflikt hat Russland seine Einfuhren aus EU-Staaten beschränkt. Von den wechselseitigen Sanktionen sind nach eigenen Angaben mehrere tschechische Lebensmittelhersteller und ein Drohnenzulieferer betroffen. Die Maßnahmen zur Exporthilfe, auf die sich Wirtschaftsvertreter verständigt haben, werden dem Staat einige hundert Millionen Kronen kosten, sagte der Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Tomáš Prouza, am Montag nach den Verhandlungen der Expertengruppe.