Tschechien probt Abwehr von Migranten an Grenze
Die tschechische Polizei hat an den Grenzen zu Deutschland und Österreich die Abwehr von Migranten geprobt. Rund 100 zusätzliche Beamte führten am Dienstag stichprobenartige Personenkontrollen durch, wie das Polizeipräsidium in Prag mitteilte. Das Übungsszenario sah unter anderem vor, dass Asylbewerber nach ihrer Ablehnung in Deutschland aus grenznahen Unterkünften in Sachsen und Bayern nach Tschechien strömen. Zeitgleich übten Polizei und Armee die Wiedereinführung von Kontrollen an der Grenze zur Slowakei. Knapp 300 Polizisten, mehr als 140 Soldaten und 30 Zollbeamte patrouillierten an der 250 Kilometer langen grünen Grenze zum Nachbarstaat. Obwohl die illegale Migration um 40 Prozent zurückgegangen sei, sei es notwendig, sich auf verschiedene Risikosituationen vorzubereiten, sagte Polizeipräsident Tomáš Tuhý im Tschechischen Fernsehen (ČT).
Verstärkte Grenzübungen finden in Tschechien seit dem Beginn der Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr statt. Ein größerer Ansturm von Flüchtlingen blieb in Tschechien jedoch bisher aus. Insgesamt haben im vergangenen Jahr rund 3500 Menschen das Land als Transitweg vor allem nach Deutschland genutzt.