Tschechien untersagt Russland kostenlose Nutzung von Gebäuden

Die tschechische Regierung hat am Mittwoch Beschlüsse aus den 1970er und 1980er Jahren aufgehoben, aufgrund derer die Sowjetunion, und damit später Russland, Grundstücke kostenlos zu diplomatischen Zwecken nutzen konnte. Russland würde die Grundstücke nicht zu diesen Zwecken nutzen, weshalb man nun eine marktübliche Miete fordere, so Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten). Außenminister Jan Lipavský (Piraten) teilte mit, dass Tschechien auch eine rückwirkende Zahlung für die vergangenen drei Jahre verlange. Insgesamt belaufe sich die Forderung auf mehrere Dutzend Millionen Kronen.

Laut Informationen der Presseagentur ČTK sind von der Änderung nicht nur die russische Botschaft in Prag und Dienstwohnungen in der tschechischen Hauptstadt, sondern auch Immobilien in Brno / Brünn, Karlový Vary / Karlsbad und weiteren tschechischen Städten betroffen. Insgesamt beziehe sich die Forderung auf 59 Grundstücke. Informationen der russischen Presseagentur Tass zufolge sei laut der Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, mit russischen Vergeltungsmaßnahmen zu rechnen.