Tschechischer Literaturpreis für Sachbuch über Protektorat

Ein Sachbuch über die Zeit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg ist am Dienstagabend mit dem wichtigsten Buchpreis Tschechiens ausgezeichnet worden. Der „Führer durch das Prag des Protektorats“ von Jiří Padevět gebe dem Leser einen detaillierten Einblick in die Atmosphäre Prags während der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten, teilte die Jury des Magnesia-Litera-Preises mit. Das als Buch des Jahres ausgezeichnete Sachbuch befasse sich sowohl mit historischen Ereignissen wie dem Attentat auf SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich 1942 als auch mit dem Alltagsleben der Bevölkerung.

Preisträger in der Kategorie Prosa ist der unter dem Pseudonym Emil Hakl schreibende Jan Beneš. In seinem neuen Erzählband „Skutečná událost“ (Eine wahre Begebenheit) befasst er sich mit der Geschichte der deutschen Terrorgruppe RAF und der grauen tschechischen Realität. Die Auszeichnung in der Kategorie Lyrik erhielt die junge Dichterin und Hubert-Burda-Preisträgerin Kateřina Rudčenková für ihre Gedichtesammlung „Chůze po dunách“ (Gang durch die Dünen). Der Hauptpreis ist mit 200.000 Kronen (7300 Euro) dotiert, die weiteren Preise sind undotiert.

Autor: Till Janzer