Umweltorganisationen reichen bei Europäischer Kommission Beschwerde wegen tschechisch-polnischem Abkommen zu Turów ein

Greenpeace Tschechien hat gemeinsam mit dem Bund Sachsen und dem tschechischen Verein Sousedský spolek Uhelná bei der Europäischen Kommission eine Beschwerde zum tschechisch-polnischen Abkommen über den Tagebau Turów eingereicht. Der Vertrag, der den Weiterbetrieb der polnischen Kohlegrube sowie den Schadensersatz für Tschechien regelt, halte keine Lösung für die negativen Folgen bereit, verkündeten Greenpeace und die Expertengruppe Frank Bold am Dienstag in einer gemeinsamen Presseerklärung. Nach Ansicht der Beschwerdeführer würden aber weiterhin Umweltschäden entstehen, wegen des Abkommens sei allerdings keine Klage beim EU-Gerichtshof möglich.

Der polnische Tagebau Turów soll noch bis 2044 in Betrieb bleiben. Anliegergemeinden auf der tschechischen Seite beklagen Grundwasserschwund, Lärm und Staubbelastung. Den bilateralen Vertrag hatten die Premierminister Tschechiens und Polens am 3. Februar dieses Jahres unterschrieben. Polen zahlte daraufhin 45 Millionen Euro Schadensersatz, und Tschechien zog seine Klage beim EU-Gerichtshof zurück.