Václav Havel kritisiert Verlauf der Wahlen in Weißrussland

Im Rahmen der internationalen Konferenz Forum 2000 kritisierte der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel den Verlauf der sonntäglichen Wahlen in Weißrussland. Havel rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, ihre Solidarität mit den Vertretern der weißrussischen Bürgergesellschaft zum Ausdruck zu bringen. Die Wahlen seien eine anschauliche Illustration gewesen, wie ein totalitäres bzw. autoritäres Regime die Zivilgesellschaft ersticke, so Havel in seiner Rede vor dem voll besetzten Saal im Prager Gemeindehaus. Westliche Beobachter hatten die Wahl in Weißrussland zuvor als nicht regulär bezeichnet. Kritisiert wurde auch das Referendum über eine dritte Amtszeit von Präsident Alexander Lukaschenko, das gleichzeitig mit den Wahlen abgehalten wurde. An der von Havel ins Leben gerufenen Konferenz Forum 2000, die bereits zum achten Mal stattfindet, nehmen hochkarätige Persönlichkeiten aus der ganzen Welt teil, darunter der Vizepräsident der Weltbank für Europa Jean-Francois Rischard, der russische Politiker und Ökonom Grigori Jawlinski oder der ehemalige mexikanische Außenminister Jorge Castaneda. Hauptthema der dreitägigen Veranstaltung ist die Rolle der Zivilgesellschaft in der globalisierten Welt.