Věra Komárková – die erste Frau auf der Annapurna
Die Botanikerin Věra Komárková wurde am 25. Dezember 1942 im südböhmischen Písek geboren. Sie gilt als Pionierin des Frauenbergsteigens. 1968 emigrierte Komárková in die USA und erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Die hochbegabte junge Frau ging bereits mit 16 Jahren an die Prager Karlsuniversität, wo sie Botanik studierte. Noch als Studentin heiratete sie Jiří Komárek, der ebenfalls Botaniker und vor allem ein begeisterter Bergsteiger war.
1967 begab sich Věra Komárková im Rahmen der Expedition „Šlápoty“ zusammen mit drei weiteren Bergsteigerinnen zu Fuß zu den Olympischen Sommerspielen in Mexiko. Als Mitglied des internationalen Bergsteigerinnen-Verbandes RHM (Rendez-vous Hautes Montagnes) bestieg sie Gipfel in der Hohen Tatra, den Alpen, in Mexiko sowie in den Rocky Mountains.
Nach dem sowjetischen Einmarsch in die Tschechoslowakei im Jahr 1968 emigrierte Komárková in die USA. 1976 stand sie auf dem höchsten Berg Nordamerikas, dem Denali (6190 m ü. M.). Ein Jahr später gehörte sie zu einem Team, das erstmals den Ostpfeiler des Mt. Dickey in Alaska bewältigte. 1978 bestieg sie im Rahmen einer 13-köpfigen US-amerikanischen Expedition von Bergsteigerinnen zusammen mit Irene Miller ihren ersten 8000er: die Annapurna I (8091 m ü. M.). Ihren zweiten Achttausender, den Cho Oyu (8188 m ü. M.), bezwang Věra Komárková im Jahr 1984 zusammen mit Dina Štěrbová und dem Sherpa Ang Rita.
1986 zog Komárková in die Schweiz, wo sie an der Schiller International University in Leysin eine Professur für Naturwissenschaften innehatte. Dabei beschäftigte sie sich vor allem mit der Ökologie der Alpen. Später war sie Professorin für Informationstechnologie.
Věra Komárková starb 2005 an Komplikationen bei der Behandlung von Brustkrebs.
