Verkehrspolizei erlebte ein Albtraumwochenende

Von dem Problem wissen alle und niemand zweifelt es an – auf den Straßen in Tschechien sterben zu viele Menschen. Ein Problem, das seit Jahren andauert. Und die Ursachen? Die sind seit Jahren dieselben: aggressive Fahrer und mangelnde polizeiliche Verkehrsüberwachung. Eine heftige Diskussion zu diesem Thema entflammt immer, wenn eine neue Rekordzahl an Verkehrstoten registriert wird. Und das ist an diesem Wochenende passiert.

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13 Tote, am Freitag sieben, am Sonntag sechs. Eine Bilanz, die der Leiter der Verkehrspolizei, Martin Červíček, nicht erwartet hat. In den ersten zwei Aprilwochen hatte er mehrere Straßenkontrollaktionen angeordnet. Doch die Zahlen sprechen deutliche Worte: Dies hatte einfach keine Wirkung. Der Trend auf den tschechischen Straßen ist alarmierend.

„Ein langfristiger Trend ist leider so, wie er ist: ansteigend“, sagte der Verkehrsexperte Stanislav Huml.

Der Leiter der Verkehrspolizei, Martin Červíček, redet schon über neue Maßnahmen:

„Wir wollen Dienstmotorräder mit Radar einkaufen. Wir wollen einfach dort sein, wo die Gefahr am höchsten ist. So wollen wir uns den Faktoren widmen, die den Verkehr sehr beeinflussen.“

Diese Maßnahmen klingen sehr allgemein. Und man hat sie hierzulande schon häufig gehört.

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Der vorerst letzte Versuch, die tschechischen Autofahrer zu zähmen, stellte die neue Straßenverkehrsordnung vom Juli 2006 dar. Mit dem neu eingeführten Punktesystem und strengeren Strafen sollte die Lage gerettet werden. Nach einem Jahr resümierte man ernüchtert: Die Zahl der Verkehrsopfer steigt weiter, und das trotz der neuen Verordnung.

Es hat sich gezeigt, dass eine Verordnung nichts taugt, wenn sie nicht durchgesetzt werden kann. Und das zeigt auf die offene Wunde der Verkehrspolizei – sie hat zu wenig Polizisten.

Nach dem Beitritt Tschechiens zum Schengenraum sind vom Grenzschutz 250 Polizisten zur Verkehrspolizei übergegangen. Das reicht aber immer noch nicht. Innenminister Ivan Langer verspricht, weitere 700 in einer Werbungskampagne zu gewinnen.

Sicherheit auf den Straßen wird also zum heißen Diskussionsthema in Tschechien. Und nicht nur Sicherheit auf den Straßen, sondern auch auf den Gleisen. Am Freitagabend sind zwei Straßenbahnen in Ostrau frontal aufeinander gefahren. Drei Menschen starben bei dem Unfall. Es war der Fehler eines Straßenbahnfahrers. Doch im Hintergrund stehen auch dort Probleme bei der Sicherheit.