Vizegouverneur der Zentralbank: Währungspolitik verhindert nicht Euro-Annahme

Die Tschechische Nationalbank habe den Kurs der Krone nicht geschwächt, um den Beitritt Tschechiens zur Eurozone zu verzögern. Das erklärte der Vizegouverneur der Zentralbank, Vladimír Tomšík, am Sonntag in einer Diskussionssendung des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens. Er reagierte somit auf eine Erklärung von Präsident Miloš Zeman. Zeman hatte am vergangenen Donnerstag der Nationalbank vorgeworfen, die Devisenintervention womöglich vorsätzlich vollzogen zu haben, um damit den Beitritt Tschechiens zur Eurozone hinauszuzögern und ihre Kompetenzhoheit zu wahren. Die Leitung der Zentralbank hält die Deviseninterventionen zur Schwächung der Krone nach wie vor für einen richtigen Schritt und will bis 2016 den Wechselkurs der Krone bei 27 Kronen für einen Euro halten. Zwischen der Schwächung der Krone und dem Termin der Euro-Annahme in Tschechien gebe es laut Tomšík keinen Zusammenhang.

Die Tschechische Nationalbank (ČNB) hat ihre Intervention am Devisenmarkt im November vorigen Jahres durchgeführt, mit dem deklarierten Ziel, eine drohende Deflation abzuwenden. Vor den Deviseninterventionen lag der Kurs bei rund 25 Kronen pro Euro, aktuell ist ein Euro fast 28 Kronen teuer. Die Krone ist nun gegenüber dem Euro so schwach, wie seit fünf Jahren nicht mehr.