Das Gebäude kennt jeder Prag-Besucher, auch wenn vielleicht nur von außen: das monumentale Gebäude des Nationalmuseums am oberen Ende des Prager Wenzelsplatzes. Das Gebäude war Zeuge mehrerer historischer Ereignisse. Für Generationen von Pragern ist das Nationalmuseum jedoch zweifelsohne mit dem imposanten Walfischskelett verbunden, das die Schüler während des obligatorischen Museumsbesuchs am meisten interessiert. In diesen Tagen begeht das Prager Nationalmuseum sein 190. Jubiläum.
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Das Nationalmuseum wurde am 15. April 1818 als eine private „Gesellschaft des Patriotischen Museums in Böhmen“ gegründet. Eine Gruppe tschechischer Adeliger wandte sich damals mit einer Erklärung an alle „patriotische Freunde der Wissenschaften“ und forderte sie zum Aufbau von Museumssammlungen auf. Das Museum wechselte einige Mal seinen Sitz, bevor 1891 das heutige Gebäude auf dem Wenzelsplatz eröffnet wurde.
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Unter dem Motto „Eine berühmte Vergangenheit, eine noch berühmtere Zukunft“ bereitet das Nationalmuseum zahlreiche Veranstaltungen anlässlich seines 190. Gründungstags vor. Die Ausstellungen werden sich auf die Jahrestage konzentrieren, die mit einer Acht enden, sagt Museumsleiter Michal Lukeš:
„Besondere Aufmerksamkeit schenken wir vor allem dem Jahr 1968 – unter anderem deswegen, weil das Hauptgebäude des Museums zu einem Symbol des Jahres 1968 geworden ist, nachdem es damals von den russischen Truppen beschossen wurde. Eine weitere große Ausstellung werden wir am 28. Oktober eröffnen. Diese wird sich mit der Ersten Republik befassen. Nach längerer Zeit bereitet das Museum zudem eine große naturwissenschaftliche Ausstellung vor: Sie wird die ´Geschichte des Planeten Erde´ heißen. Vom Hauptgebäude wird sich das Museum dann 2010 mit einer großen Ausstellung über alte böhmische Legenden verabschieden.“
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Der Abschied wird jedoch nur vorübergehend sein. Der Hauptsitz des Nationalmuseums soll bis 2015 renoviert werden. Sobald der Sender Radio Free Europe 2009 die Räumlichkeiten des ehemaligen Parlaments verlassen wird, wird auch dieses Nachbargebäude dem Museum zur Verfügung gestellt.
Michal Lukeš (Foto: ČTK)
In seinem historischen Gebäude lässt sich aber nur ein Teil der Sammlungen des Nationalmuseums besichtigen. Dort haben die naturwissenschaftlichen und historische Sammlungen sowie die Bibliothek ihren Sitz. Die Sammlungen des Tschechischen Museums für Musik sind hingegen in der Karmelitská auf der Prager Kleinseite untergebracht. Das Museum asiatischer, afrikanischer und amerikanischer Kulturen, das eher unter dem Namen Náprstek-Museum bekannt ist, findet man am Platz Betlémské náměstí in der Altstadt. Und schließlich die ethnografische Ausstellung ´Musaion´ - sie ist im Lustschloss Kinski im fünften Stadtbezirk untergebracht. Zu all diesen Sammlungen ist am Gründungstag des Nationalmuseums, dem 15. April, der Eintritt frei.
