Weltfestival der Roma-Kultur "Khamoro" soll zur Bildung einer multikulturellen Gesellschaft beitragen
Die Kultur der Roma aus der ganzen Welt vorzustellen und zur Entstehung einer wirklich multikulturellen Gesellschaft beizutragen, ist das Hauptziel des Weltfestivals der Roma mit dem Titel "Khamoro", das nächste Woche bereits zum drittenmal in Prag veranstaltet wird. Mehr dazu von Martina Schneibergova.
"Auf den Gedanken, ein Festival in Prag zu veranstalten, bei dem nicht nur die Roma-Kultur aus der ganzen Welt präsentiert, sondern auch über unterschiedliche Themen diskutiert wird, kam Jelena Silajdzic. Sie ist Filmproduzentin, die bereits früher in ihrer Heimat - in Sarajevo - mit den Roma zusammengearbeitet hat, denn sie war Produzentin einiger Filme von Emir Kusturica. Als sie einmal in Prag ein Konzert organisierte, hat sie erlebt, dass einer Roma-Kapelle, die eben Khamoro hieß, der Tontechniker absichtlich den Strom abgedreht hatte. Dies hat Jelena schockiert und sie beschloss, bei einem Festival den Besuchern die Roma-Kultur vorzustellen, da diese gleichwertig ist. Bestandteil des Khamoro-Festivals sind neben Musik- und Theaterveranstaltungen auch Seminare, die Experten aus vielen Ländern Raum für einen Erfahrungsaustausch bieten. Diesmal konzentrieren sich die Seminare z. B. auf das Problem der gegenwärtigen Migration der Roma oder auf das Thema der Bildung für die Roma und der Bildung über Roma," sagte Jarmila Balazova.
Die Roma-Musik ist inzwischen auch in Tschechien zum Begriff geworden, inwieweit sich jedoch die Öffentlichkeit auch für andere Festivalprogramme in den vergangenen zwei Jahren beim Festival Khamoro interessierte - dazu noch einmal Jarmila Balazova:
"Wir wurden im vergangenen Jahr auch durch das erhöhte Interesse der Festivalbesucher für die einzelnen Seminare angenehm überrascht. Denn beim 1. Festival interessierten sich die Besucher eher für die Konzertveranstaltungen. Voriges Jahr wurden auch einige Busse für Interessenten vom Lande bereitgestellt, um ihnen die Teilnahme am Festival zu ermöglichen. Sehr gut besucht waren im vergangenen Jahr die Filmvorstellungen. Meiner Meinung nach ist der Trend positiv, und ich hoffe, dass auch in diesem Jahr die Seminare wenigstens so besucht werden wie vor einem Jahr."