Wildschweine aus Böhmen immer noch radioaktiv belastet
Mehr als 30 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl sind noch immer viele Wildschweine in Tschechien radioaktiv verseucht. Knapp die Hälfte aller Proben von erlegten Tieren aus dem Südwesten des Landes überschreite den Grenzwert der zulässigen Cäsium-Belastung, sagte der Leiter der staatlichen Veterinärbehörde, Jiří Drápal, der Tageszeitung „Pravo“ in einem Gespräch, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Ihr Fleisch müsse entsorgt werden. Nach dem Super-GAU von Tschernobyl in der heutigen Ukraine hatte es radioaktive Niederschläge gegeben. Besonders betroffen sind Wildschweine aus dem Böhmerwald an der Grenze zum Bayerischen Wald. Die Tiere fressen Pilze, in denen sich die radioaktiven Verbindungen anreichern. „Die Werte schwanken innerhalb eines Jahres stark, je nachdem, wohin die Schweine wandern“, sagte Drápal. Ähnliche Probleme gibt es auch in Bayern und Österreich.