Zahl der Pfändung von Rentenbeträgen nimmt in Tschechien weiter zu

In Tschechien hat die Pfändung von Rentenbeträgen im ersten Halbjahr 2014 erneut zugenommen. Ende Juni hat die Sozialverwaltung (ČSSZ) die Rentenauszahlung bei über 72.600 Pensionären gekappt – das sind um 1600 mehr als noch zum Ende des Vorjahres. Die Pfändungen betreffen sowohl die Alters- wie auch die Invaliden- oder die Nachlassrente sowie die Zuzahlungen zur Rente. Seit 2006 hat sich die Zahl der Pfändungen mehr als verdoppelt.

Es sei keine Ausnahme, dass auf einen Rentner nicht nur ein, sondern zwei oder gar mehrere Anweisungen zur Pfändung seines Rentenbetrags bei der Verwaltung eingingen, sagte die Sprecherin der Sozialbehörde. Monatlich erhalte die Zentralverwaltung durchschnittlich 80.000 Anmerkungen zur Pfändung von Renten von ihren regionalen Zweigstellen. Unter den Antragstellern auf eine Sperrung der Auszahlung seien Gläubiger, Gerichte als auch Insolvenzverwalter, so die Sprecherin.

Im Jahr 2000 hat die Sozialverwaltung rund 15.000 Pfändungsbescheide auf Renten registriert. Vor fünf Jahren waren es bereits 46.000 und im Vorjahr knapp 71.000 Bescheide. Verbraucherorganisationen warnen die Rentner immer wieder davor, sich von Händlern oder Beratern einschlägig gepriesene Waren oder Finanzmodelle aufschwatzen zu lassen. Besonders gewarnt wird dabei vor Sonderangeboten und Verkaufsaktionen.

Autor: Lothar Martin