Zahl der Tuberkulosefälle in Tschechien nimmt ab
Die Zahl von Tuberkuloseerkrankung in Tschechien nimmt ab, obwohl dagegen nicht mehr flächenhaft geimpft wird. Im vergangenen Jahr wurden nur 5,6 neue Fälle pro 100.000 Einwohner registriert. Konkret bedeutet dies, dass bei 595 Patienten Tuberkulose festgestellt wurde. Der Durchschnitt in der EU liegt bei acht Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Laut dem Tuberkuloseexperten Vítězslav Kolek führten die geringen Erkrankungen aber zu einem neuen Problem: Da es sich für die Firmen in Folge der niedrigen Nachfrage nicht mehr lohne, Medikamente und Impfstoffe zu produzieren und zu liefern, seien diese nun schwer zugänglich. Die Experten haben deswegen eine Liste von lebenswichtigen Medikamenten, Impf- und Teststoffen zusammengestellt, die in der Tschechischen Republik jederzeit in ausreichender Menge zugänglich sein und von der Krankenversicherung bezahlt werden müssen.
Bis zum Jahr 2010 wurden alle Neugeborenen in Tschechien gegen Tuberkulose geimpft. Seitdem bekommen nur noch Risiko-Gruppen die Impfung. Auch die Wiederauffrischung bei elfjährigen Kindern wurde abgeschafft. Die Tschechische Republik hat nun Behandlungsverfahren übernommen, die die Internationale WHO empfohlen hat.