Zeman-Äußerungen über Behinderte sorgen für massive Kritik

Mit ablehnenden Äußerungen zur Inklusion von Behinderten hat Staatspräsident Miloš Zeman in Tschechien massive Kritik hervorgerufen. Premier Bohuslav Sobotka reagierte am Donnerstag mit einer schriftlichen Stellungnahme, in der er sich hinter die Eingliederung von Behinderten ins Bildungssystem stellt. Während eines Besuchs in einem Rehabilitationszentrum in Brandýs nad Orlicí hatte sich Zeman am Mittwoch gegen den gemeinsamen Schulbesuch von Behinderten und Nicht-Behinderten ausgesprochen. Die Vorsitzende der Tschechischen Gesellschaft für integrative Bildung, Klára Laurenčíková, sagte der Presseagentur ČTK am Donnerstag, dies sei ein Rückfall in den tiefsten Totalitariusmus, als man behinderte Kinder nicht nur aus Schulen, sondern oft zur Gänze aus der Gesellschaft ausgegrenzt habe. Ombudsfrau Anna Sabatova wies darauf hin, dass Zemans Äußerungen der UN-Konvention über Behindertenrechte widersprächen. Kritik kam auch von Schulminister Marcel Chládek sowie vom Vorsitzenden der Bürgerdemokraten, Petr Fiala.

Autor: Annette Kraus