Zeman schließt weiterhin höchste Verfassungsvertreter von außenpolitischen Strategiegesprächen aus

Der tschechische Präsident Miloš Zeman beabsichtigt nicht, die außenpolitischen Strategiegespräche mit den höchsten Verfassungsvertretern wieder aufzunehmen. Zum Thema wird er sich allein mit Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) beraten. Ein Grund dafür seien seine andauernden Vorbehalte gegen Außenminister Jan Lipavský (Piraten), sagte Zeman am Sonntag in einem Interview für das Privatradio Frekvence 1. Er gehe davon aus, dass er sich mit Fiala Anfang Februar treffe, so der Präsident weiter.

Im Gespräch äußerte Zeman scharfe Kritik an der Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Markéta Pekarová Adamová (Top 09). Sie hatte vergangene Woche in Hinblick auf die anstehenden Wahlen in Ungarn auf Twitter geschrieben, die Ungarn hätten nun die Chance, Viktor Orbán loszuwerden, so wie die Tschechen Andrej Babiš losgeworden seien. Eine Debatte mit Pekarová Adamová zur Außenpolitik halte Zeman darum für „Zeitverschwendung“.

Auch Senatschef Miloš Vystrčil (Bürgerdemokraten) habe bei ihm noch „Minuspunkte“, erklärte der Präsident. Er verwies dabei auf seinen 46-tägigen Krankenhausaufenthalt im Oktober und November, während dessen Vystrčil die Fähigkeit Zemans, sein Amt auszuführen, angezweifelt hatte. Das Staatsoberhaupt bezeichnete dies im Interview am Sonntag als „Hyänismus“.