Zemans jüngste Attacken gegen die sozialdemokratische Parteiführung erregen breiten Unmut

Die jüngsten Aussagen des ehemaligen Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Tschechiens, Milos Zeman, haben parteiintern für beträchtlichen Unmut gesorgt. Zeman hatte in einem Interview für die Mittwochausgabe der Tageszeitung Lidove Noviny seinen Nachfolger im Amt des Parteichefs, also Premierminister Vladimir Spidla, den Vizeparteichef Stanislav Gross sowie den Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer Lubomir Zaoralek zum Rücktritt aufgefordert. Diese hätten zur momentanen Zerrüttung der Partei mit beigetragen, meinte Zeman, nachdem die Sozialdemokraten - auch durch Uneinigkeit in den eigenen Reihen - den Regierungskandidaten Jan Sokol bei der Präsidentschaftswahl am vergangenen Freitag nicht durchsetzen konnten. Zeman selbst steht jedoch seit seiner eigenen Abstimmungsniederlage im Januar, als er in der zweiten Runde der Präsidentenwahl gleich im ersten Wahlgang ausgeschieden war, seinen Kritikern in der momentanen Parteiführung besonders distanziert gegenüber. Seine Aussagen werden mittlerweile sogar von seinen eigenen Anhängern immer lauter kritisiert. So stimmen die Reaktionen auf das jüngste Zeitungsinterview weitgehend darin überein, dass Zeman mit seinen über die Medien ausgerichteten Attacken der Partei nur schade.