1922: Der Soldat und die Liebe
In seinem Song parodiert Karel Hašler die entstehende Armee des neuen Staates.
Zuerst verfasst er vor allem Hits für das Cabaret. Im Jahr 1922 punktet er mit einem Marsch „Copak je to za vojáka, když mu láska nekvete“ (auf Deutsch etwa: „Was ist das für ein Soldat, wenn seine Liebe nicht blüht“). Es ist eine nicht allzu ernste Anspielung auf die komplizierte Bildung der neuen tschechoslowakischen Armee.
Zum Song „Copak je to za vojáka“
Autor: Karel Hašler
Aus der heutigen Perspektive ist es unglaublich, wie schnell dieses Lied dann beliebt geworden ist – und das zu einer Zeit, in der es in der Tschechoslowakei noch keinen Rundfunk oder eine eigene Plattenspieler-Industrie gibt, ganz zu schweigen von Ton-Filmen.
Auf der Titelseite der gedruckten Ausgabe des Liedes aus dem Jahr 1922 salutiert ein zaghafter Soldat, der noch keines der späteren Schiffchen, sondern ein französisches Barett trägt. Auch daran ist zu sehen, dass der Aufbau der eigenen Armee schwierig ist. Einige Historiker meinen, dass Hašlers Lied in seiner eigenen Art dazu beigetragen hat, die tschechoslowakische Armee populärer zu machen…
Der Text lautet:
Was ist das für ein Soldat,
wenn seine Liebe nicht blüht.
Was ist das für ein Soldat,
ohne ein schönes Mädchen?
Ein Soldat darf sich nicht fürchten.
Er muss immer feste dastehen.
Mädchen müssen zu ihm kommen,
Fersen, Zehnspitzen müde laufen.
Ereignisse 1922
■ 1. Januar: Groß-Prag entsteht, indem Viertel wie Smíchov, Nusle, Karlín, Dejvice, Vinohrady und auch Žižkov eingemeindet werden.
■ 7. Oktober: Präsident Tomáš Garrigue Masaryk ernennt die sechste tschechoslowakische Regierung (die erste des Agrariers Antonín Švehla).
■ 17. Oktober: Der Internationale Eisenbahnverband wird gegründet.